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Jugendarbeit geht weiter

Für Kinder und Jugendliche hat sich das leben im letzten Monat komplett umgekrempelt. Die Schulen sind geschlossen, die Vereine haben Pause, die Jugendtreffs sind geschlossen. Der Leiter des Jugendtreffs Roncalli-Haus sucht weiterhin den Kontakt zu den Jugendlichen.

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Sascha Römer ist für die Jugendlichen da. Dabei kommt ihm auch seine Trainerausbildung zugute. Foto: privat
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Seit einem Monat ist der Jugendtreff Roncalli-Haus geschlossen. Zu groß ist die Gefahr, dass die Jugendlichen sich in dem Treff gegenseitig mit dem Corona-Virus anstecken. „Es ist ungewohnt“, sagte Sascha Römer, der Leiter des Roncalli, und weiter: „Die Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen fehlt und auch für die Jugendlichen ist die Situation neu.“ Für Römer stellte sich folgende Schwierigkeit: Wie kann er trotz der Distanz die Besucher des Treffs weiterhin erreichen und einen Ausgleich zu „Schule und Playsi“ schaffen?

Zwei Wochen vor der Schließung, als Corona noch nicht das Thema Nummer eins war, man sich zur Begrüßung noch die Hand gab und Toilettenpapier nicht gefühlt das wertvollste Gut auf diesem Planeten war, war im Jugendtreff Roncalli-Haus aus einem Spaß ein neues Projekt entstanden. „Viele Jugendliche besuchen das Fitnessstudio, mussten aber im Roncalli feststellen, dass sie keinen Klimmzug schaffen“, sagte Sascha Römer. Der Grund: Ein Klimmzug erfordere das Zusammenspiel ganzer Muskelketten, an den Geräten im Fitnessstudio werden aber häufig nur isolierte Muskeln trainiert. So entstand im Jugendtreff eine neue Sportchallenge: Bei einem ersten Krafttest verschiedene Übungen sooft wiederholen wie möglich, dann sechs Wochen Training. Anschließend schaut man, ob man mehr Übungen schafft. Alle Teilnehmer der Challenge schrieben dann ihre Leistung auf ein Plakat. „Es geht um Kontinuität und darum, seine Erfolge zu dokumentieren“, sagte der Leiter des Jugendtreffs zu der Dokumentation der Ergebnisse. Denn jede Übung, die mehr geschafft wird, zeigt, dass sich der Trainingsschweiß gelohnt hat. Der Fokus läge dabei auf den kleinen Trainingsfortschritten und diese auch bewusst wahrzunehmen.

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Nach der vorübergehenden Schließung des Jugendtreffs beschloss Römer, das Sportprogramm weiterzuführen. Dazu nutzt er verschiedene Online-Plattformen, die die Jugendlichen sowieso benutzen – um die jungen Erwachsenen da abzuholen, wo sie sind. Das Ergebnis ist eine Gruppe mit zehn Mitgliedern, die trotz Distanz gemeinsam Sport macht. Dabei greift Sascha Römer nicht nur auf seine Qualifizierung als Sozialarbeiter, sondern auch auf seine Ausbildung als zertifizierter RKC- Kettlebell-Trainer zurück. Für dieses Training mit den freien Gewichten brauche man, um Verletzungen zu vermeiden, eine gewisse Basiskraft. Dabei trainiert man diese Basisübungen mit dem eigenen Körpergewicht. Da das ganze ohne Equipment möglich ist, kann quasi jeder gleich zu Hause anfangen. Auf diesen Grundübungen basierend erstellte Römer einen Trainingsplan inklusive Anleitungsvideos zur korrekten Ausführung der Übungen. Dokumentiert wird das Training weiterhin im einem Trainingstagebuch. Jeden Tag tausche sich Römer in der Gruppe mit den Jugendlichen aus und beantworte Fragen zum Training.

Sascha Römer wird bald eine neue Gruppe mit zehn weiteren Sportlern gründen. Bei Interesse kann man mit dem Jugendtreff über den Instagramaccount jugendtreff_roncalli Kontakt aufnehmen.


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