Das Gut Nierstein zwischen Jülich und Koslar wird aus seinem Dornröschenschlaf geholt. Der Komplex steht unter Denkmalschutz. Der vierflügelige Bau aus Backstein wird durch die Schotes Firmengruppe saniert. Dabei entstehen aus dem Wohnhaus, dem Pächterhaus und den anderen Gebäuden wie aus den Scheunen insgesamt 17 Wohnungen. 11 der Wohnungen werden verkauft. Die Veräußerungen sollen bereits in ungefähr einer Woche starten.
Die Gesamtgröße des Grundstückes beträgt rund 20.000 Quadratmeter. Die Arbeiten haben bereits begonnen. Bis Ende 2021 soll so Wohnfläche von 2 100 Quadratmetern entstehen. Die Wohnungsgröße variiert von 87 bis 165 Quadratmetern. Darüber hinaus liegen die Wohnungen neben- und nicht übereinander und sind mit Luft- und Wärmepumpen ausgestattet. Mit dabei sind auch drei Garagen sowie 29 Stellplätze für Autos.
Offiziell soll das Investment rund 8 Millionen Euro kosten. Allerdings schließt der Geschäftsführer von Schotes, Peter Schotes, auch die 10-Millionenmarke nicht aus.
Vor dem Umbau musste die Zustimmung des Bauamtes erfolgen. Hierfür mussten zunächst einige Auflagen erfüllt werden. Dies betrifft beispielsweise die Stellplätze. Für die Grünfläche, die durch den Bau der Parkplätze wegfällt, muss ausgeglichen werden. So entsteht auf dem Hof eine Streuobst- und Wildblumenwiese. Vorherigen Monat kam dann die Baugenehmigung. Sofort wurde damit begonnen, den Verfall des Denkmals einzudämmen. So wurden an der einsturzgefährdeten Scheune Maßnahmen durchgeführt.
Außerdem müssen bei dem Arbeiten im Erdreich Archäologen zugegen sein. Das ist auch von der Schotes Firmengruppe etwas Neues. Die Kosten hierfür trägt der Bauherr. Falls bei der Verlegung der Leitungen, darunter auch ein Glasfaserkabel, Funde gemacht werden, muss dies der zuständigen Behörde gemeldet werden. Allerdings geht Peter Schotes nicht davon aus, dass große Entdeckungen gemacht werden. Es seien dort vor geraumer Zeit bereits Leitungen verlegt worden. Große Funde seien also voraussichtlich nicht mehr zu machen.
„Aus unserer Sicht ist eine sinnvolle Umnutzung der gesamten Anlage in hochwertiges Wohnen die einzige Möglichkeit, die Anlage unter Denkmalschutzgründen auf Dauer zu erhalten“, teilte Schotes in einer Pressemitteilung mit. Die Geschichte des Gutes lässt sich in das 14. Jahrhundert zurückverfolgen.