Mit einer „dringenden Bitte“ haben sich die Bürgermeister des Kreises Düren in einem Brief an Josefine Paul, die Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gewandt. In diesem wird um Hilfe für die angemessene Unterbringung von Flüchtlingen gebeten.
„Für unsere Städte bzw. Gemeinden im Kreis Düren müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir nach langer Zeit der sehr konstruktiven und lösungsorientierten Aufnahme hilfesuchender und zugewiesener Personen nunmehr an der Belastungsgrenze angekommen sind“, ist zu lesen.
Kritisiert wird außerdem, dass die Landesregierung Hilfeleistungen aus Gründen der Zuständigkeit in der Vergangenheit und Aussetzungen der Zuweisungen aufgrund von Verteilstatistiken abgelehnt habe. Dazu schreiben die Bürgermeister: „Dabei sind es alleine wir vor Ort, die bemessen können, ob und wie viele Menschen wir aktuell zusätzlich in angemessener und menschenwürdiger Weise unterbringen können.“ Besonders fehlender Wohnraum und die steigenden Energiepreise seien ein Problem. Einige Kommunen nutzen laut dem Brief mittlerweile Sporthallen und Bürgerhäuser, um die Flüchtlinge unterzubringen. Dadurch entstehe ein Konflikt mit der Bevölkerung, die diese Einrichtung nicht mehr für Sportangebote und Vereine nutzen können. Hinzu komme der finanzielle Mehraufwand, gerade, wenn Flüchtlingsunterkünfte neu gebaut werden müssen. Zudem können die Tafeln die ankommenden Menschen nicht mehr versorgen.
Die Bürgermeister fordern nun eine Überarbeitung der Zuweisungspraktiken und einer Aufschiebung der Zuweisungen, bis angemessene Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen worden sind. Darüber hinaus soll durch das Land die Kommunen bei der Finanzierung der Maßnahmen unterstützen. „Es ist ein Hilferuf der Kommunen für eine menschenwürdige Unterbringung, für die wir die Landesregierung brauchen“, sagte Bürgermeister Axel Fuchs.
Unterschrieben wurde der Brief von Marion Schunck-Zenker (Linnich), Georg Gelhausen (Merzenich), Joachim Hannen (Hürtgenwald), Ralf Claßen (Aldenhoven), Dr. Timo Czech (Nörvenich), Ingo Eßer (Kreuzau), Jürgen Frantzen (Titz), Axel Fuchs (Jülich), Joachim Kunth (Vettweiß), Peter Münstermann (Langerwehe), Stefan Pfennings (Inden), Frank Rombey (Niederzier), Marco Schunkamp (Nideggen), Jochen Weiler (Heimbach) sowie Frank Peter Ullrich (Düren). Lesen kann man den Brief hier.