Mit ihrer Kampagne „Starke Charakter passen zusammen“ räumen sie gängige Vorurteile aus dem Weg und fordern ein Umdenken in Bezug auf Listenhunde. Im Rahmen ihres Seminars „Kampagnen machen in Echt“ von Prof. Christoph Scheller am Fachbereich Gestaltung suchten die Kommunikationsdesignstudentinnen Rachel Koenen, Britta Pohlen und Lena Lenz eine Idee, wie sie das Gelernte direkt umsetzen, gleichzeitig aber auch nachhaltig helfen konnten.
„Die Studierenden lernen im Kampagnenkurs die Praxis an realen Aufgabenstellungen – das war mir besonders wichtig“, erklärt Prof. Scheller das Konzept seines Kurses. Über eine ihnen bekannte Mitarbeiterin des Tierheims Aachen knüpften die drei Studentinnen den Kontakt zum Vorstand. „Nicole Uhlein, die zweite Vorsitzende des Tierheims, beschrieb uns, dass Listenhunde überdurchschnittlich lange im Tierheim bleiben und für viele eine Adoption dieser Rassen nicht in Frage kommt“, erzählt Britta.
Grund dafür seien zum einen strenge Auflagen, die neue Halterinnen und Halter erfüllen müssen. Dazu gehören unter anderem ein Sachkundenachweis, das Einverständnis der Vermieterin oder des Vermieters und die Vorlage eines sauberen Führungszeugnisses.
Hinzu kommt später auch das Abschließen eines Wesenstests gemeinsam mit dem Hund, damit dieser von der für Listenhunde bestehenden Maulkorb- und Leinenpflicht befreit werden kann. Zum anderen seien Vorurteile gegenüber Listenhunden immer noch in den Köpfen der Menschen verankert.
„Wir möchten zeigen, dass auch Listenhunde unglaublich liebe und sanftmütige Tiere sind und sie – wie alle anderen Hunde auch – ein schönes Zuhause verdient haben“, beschreibt Lena das Ziel der Kampagne. Die Aufmerksamkeit der Kampagne solle darüber hinaus dem Tierheim Aachen dabei helfen, Listenhunde besser vermitteln zu können. „Starke Charakter passen zusammen“ wurde das Motto der Kampagne. Dafür konnten die Studentinnen 30 bestehende „Mensch-Hund-Paare“ gewinnen, die sie über die Social-Media-Kanäle des Tierheims vorstellen.
Ein American Staffordshire Terrier als Rettungssuch- oder Therapiehund oder ein Dogo Argentino als Familienmitglied: Diese Beispiele machen deutlich, dass Listenhunde eben doch ganz gewöhnliche Hunde und tierische Begleiter des Menschen sind. „Auf unseren Suchaufruf nach Menschen mit Listenhunden haben wir über 100 Rückmeldungen – darunter auch von Social-MediaInfluencern – aus ganz Deutschland erhalten. Daran sehen wir, wie sehr dieses Thema die Menschen bewegt“, sagt Rachel.
Innerhalb der Städteregion Aachen machen zusätzlich Plakate und Flyer, die im Zoofachhandel und bei Tierärzten auslegt sind, auf die Kampagne aufmerksam. Alle Geschichten hinter der Kampagne finden Sie auf der Instagram– oder Facebook-Seite des Tierheims Aachen.