In der letzten Woche hatte die Jülicher Feuerwehr schwere Arbeit zu leisten. Nachdem die Lage ausgekundschaftet und überblickt werden konnte, waren die Einsatzkräfte ab Mittwochnachmittag in den betroffenen Orts- und Stadtteilen und evakuierten dort die Anwohner, teilweise sogar mit Booten.
Es folgten einsatzreiche Tage mit wenig Schlaf. Etwa 130 Mann waren mit Schläuchen und Pumpen ausgerüstet im Einsatz. „Die ganze Lage ist besonders“, sagt Tim Freialdenhoven, stellvertretender Wehrleiter. „Der Druck die Menschen rechtzeitig zu evakuieren ist enorm gewesen.“ Diese katastrophale Situation sei mit der Entschärfung einer Bombe zu vergleichen – nur das in diesem Fall die Evakuierung nicht aufschiebbar war.
Am gestrigen Abend ist der nervenaufreibende Einsatz zu einem Ende gekommen. Trotzdem hat die Feuerwehr selbst mit den Folgen des Hochwassers zu kämpfen. Denn in das Hauptgebäude ist Grundwasser hereingelaufen, welches einige Gerätschaften beschädigte. Keiner der Feuerwehrleute ist verletzt worden und auch die Fahrzeuge sind unversehrt geblieben. Zur Unterstützung der Feuerwehr stellt der Kreis Düren einen neuen mobilen Atemluftkompressor zur Verfügung und übernimmt zudem die Säuberung der Schläuche in Stockheim. Auch das Forschungszentrum Jülich hilft mit der Befüllung der Einsatzwagen. Dank der Hilfe sind die Löschgruppen und Einheiten seit Samstagabend wieder vollständig ausgerüstet und stehen für das „Tagesgeschäft“ bereit.
„Ein besonderer Dank geht an die Bevölkerung“, so Tim Freialdenhoven. Die Menschen seien sehr verständnisvoll gewesen und haben die Einsatzkräfte gut behandelt. Er freute sich zudem über die Verpflegungsangebote der Anwohner, welche der Feuerwehr damit ihre Dankbarkeit bekundeten.
Fotos: Volker Goebels