Das Forschungszentrum vergibt den Exzellenzpreis seit 2009 an junge, international erfolgreiche Wissenschaftler für eine herausragende, in wesentlichen Teilen in Jülich erstellte Dissertation und die entsprechenden Leistungen in der Post-Doktorandenphase. Diese muss durch eine hochrangige Jury aus vier internen und vier externen Professoren sowie schriftliche externe Gutachten bestätigt werden. Mit den beiden in diesem Jahr Ausgezeichneten steigt die Gesamtzahl der Preisträger auf 33.
Dr. Florian D. Speck: Wie man Katalysatormaterialien stabiler macht
Wasserstoff ist für die Energiewende enorm wichtig: Er soll die fossilen Brennstoffe großflächig ersetzen, als Speicher für erneuerbare Energien dienen, Mobilität ermöglichen und die verschiedenen Energiesektoren miteinander koppeln – und das alles möglichst effizient und kostengünstig. Ein Problem dabei sind die Elektrokatalysatoren für Brennstoffzellen und Elektrolyseure: Im Betrieb werden diese langsam abgebaut. Da die Katalysatoren meist aus Edelmetallen bestehen, ist das eine teure Angelegenheit.
In seiner Dissertation, die er zum Teil am Helmholtz-Institut Erlangen-Nürnberg schrieb, einer Außenstelle des Forschungszentrums, untersuchte Florian Speck, welche Ursachen die Zerstörung der Katalysatoren hat – und wie sie sich vermeiden oder verringern lässt. Parallel dazu erforschte der Chemiker die Möglichkeiten, günstigere Materialien wie Eisen, Nickel oder Mangan für die Katalysatoren zu verwenden. Gerade im alkalischen Milieu wurden einige interessante Anwendungsgebiete gefunden, in denen Nicht- Edelmetalle stabil sind. Darunter fällt ihre Nutzung als Schutzschicht gegen Korrosion oder als Elektrokatalysator selbst. Inzwischen arbeitet der 31-jährige Exzellenzpreisträger beim Automobil- und Maschinenbauzulieferer Schaeffler Technologies AG in Herzogenaurach – eine hervorragende Möglichkeit, seine Expertise in die Entwicklung von nachhaltigen Produkten einzubringen. Hier geht es zum Videobeitrag: Dr. Florian Speck optimierte Katalysatormaterialien für Elektrolyseure und Brennstoffzellen.
Dr. Markus Zimmermann: Kürzer und genauer messen im MRT
Die sogenannte quantitative Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine neue Variante dieser Untersuchungsmethode mit deutlich besserer Reproduzierbarkeit und Sensitivität, um Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Schäden an der weißen Substanz des zentralen Nervensystems besser und vor allem früher zu erkennen. Sie kann ohne technische Veränderung auf klinischen MRT-Geräten eingesetzt werden. Problem: Die benötigte Messzeit war bisher zu lang, um diese Methode im Klinikbetrieb alltagstauglich zu machen. Der Grund: Die einzelnen „Bildschichten“ werden mehrfacht gescannt, dadurch wird auch mehr erkennbar, aber die Untersuchung dauert eben auch länger. Dr. Markus Zimmermann untersuchte in seiner Promotionsarbeit am Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Physik der medizinischen Bildgebung, neuartige Aufnahme- und Rekonstruktionstechniken, um die Messzeit bei der quantitativen MRT zu verkürzen. Mit seiner Forschung leistete der junge Wissenschaftler einen bedeutenden Beitrag auf dem Weg, diese fortschrittliche Messtechnik in den klinischen Alltag zu bringen.
Mittlerweile Postdoktorand am Institut, vertieft Markus Zimmermann seine Forschungen an der schnellen quantitativen MRT. Dazu entwickelt er die in seiner Promotionsarbeit entstandenen Aufnahme- und Rekonstruktionstechniken weiter, um bei kurzbleibender Messzeit zusätzliche Eigenschaften des Körpergewebes aufzunehmen und gleichzeitig die Auflösung der Bilder zu erhöhen.
Darüber hinaus bewarb sich der Elektrotechniker erfolgreich für ein Projekt im Rahmen der von der DFG organisierten Nachwuchsakademie für Medizintechnik. Derzeit leitet Markus Zimmermann die von der DFG finanzierte Studie „Entwicklung einer neuartigen Bilderfassungs- und modellbasierten Rekonstruktionsmethode zur schnellen, genauen und robusten multiparametrischen quantitativen MRT bei ultrahoher Feldstärke“.