Inzwischen arbeiten über 25 Menschen in dieser Initiative „Nähen für den Guten Zweck“. Aufgeteilt sind sie dabei in vier Gruppen, die die Arbeiten untereinander aufteilen und deren Koordination „eine logistische Herausforderung ist“, so Sandra Stein, die gemeinsam mit Susanne Bergrath die Aktion ins Leben rief.
„Wir nähen Masken von Jülichern für Jülicher“, betont sie und freut sich, dass so viele Menschen ihrem Aufruf gefolgt sind und Stoffe gespendet haben.
Bisher konnten alle Masken aus den zur Verfügung gestellten Stoffen hergestellt werden, einzig die Gummilitze wurde zugekauft, als die Spenden dafür zur Neige gingen. Bürgermeister Axel Fuchs freute sich über diese Initiative und sagte bei der Beschaffung für die Gummilitze Unterstützung zu. Auch der Einkaufsdienst soll bei logistischen Aufgaben mit zum Einsatz kommen.
Die Gruppe habe von Anfang an auch medizinische Einrichtungen bedient, da die Masken gemäß Vorlage einer Klinik hergestellt wurden. Auch mit dem Gesundheitsverbund Jülicher Land wird kooperiert. So habe der Verbund alle niedergelassenen Ärzte und Physiotherapeuten im Jülicher Land angeschrieben und über die Aktion informiert. Seitdem können sich die Frauen vor Anfragen kaum retten. „Von der Anfängerin bis zum Profi ist bei uns alles vertreten“, so Susanne Bergrath. „Doch egal, ob ein Profi zehn Minuten oder eine Hobbynäherin eine halbe Stunde für eine Maske braucht – jeder Einsatz zählt und ist willkommen“, so Sandra Stein. Auch einige Männer sind mit im Einsatz – meist für das Zuschneiden der Stoffteile und Fahrdienste, um das Material an Einsatzorte oder zu anderen Nähstellen zu bringen.
Einzeln mit Pflegehinweisen verpackt, werden diese Behelfsmasken an mehreren Stationen in Jülich abgegeben. Detaillierte Informationen wo und zu welchen Zeiten die Abholung möglich ist, sind auf der Facebook-Seite „Nähen für den Guten Zweck-Jülich“ zu finden. Zusätzlich kann man sich telefonisch bei Susanne Bergrath unter 0176 2422 4587 informieren.
Ein Folgeprojekt ist bereits in Planung. „Jeder dieser Stoffe hat nämlich eine oft erzählenswerte Geschichte“, so Susanne Bergrath. Diese mit den Stoffen gelieferten Anekdoten sollen gemeinsam mit Vorher-Nachher-Fotos dokumentiert und in einem kleinen Büchlein veröffentlicht werden. In Kooperation mit der Stadt Jülich wird ein erhobener Spendenbeitrag caritativen Zwecken zur Verfügung gestellt. „Ideen gibt es genug“, freut sich Sozialdezernentin Doris Vogel über diese Ankündigung und verspricht weiterhin Unterstützung durch das Amt für Familien, Generationen und Integration, das mit Einkaufsdienst und der Koordination der Näherinnen der Gruppe zur Seite steht.