Ein schillerndes CCKG Dreigestirn präsentierte sich erstmals dem Jülicher Partyvolk und die Sitzungskapelle Les 6 Kölsch ein Cola“ bot musikalisch die Rampe zum Abheben für das gut gelaunte Publikum. Auch die Abschlussparty mit DJ Buto stand ganz im Zeichen von „oben gute Laune, unten gute Laune“ – wie in einem häufig mitgetanzten Ohrwurm der Session.
Berührende Wortbeiträge der Redner, hier besonders von Uwe Mock in Doppelbesetzung – als CCKG-Präsident und Dreigestirn-Prinz, prägten die diesjährige Proklamation ganz besonders. Sie stimmten das Publikum nicht nur auf den Karneval, sondern auch auf Freundschafts- und Heimatgefühle ein. Mock hatte allen Grund für diese emotionalen Anklänge: Er hatte im letzten Jahr aus ernsthaften gesundheitlichen Gründen auch das Feiern aussetzen müssen und kam als „Heimkehrer“ zurück in den Karneval. Darüber sprach er mit dem ihm gewohnten Humor.
An diesem Abend hatte Mock das Gefühl, „he bin ich zu Huss“. Er freue sich ganz besonders auf die „Rumreiserei mit den anderen Bekloppten“, gab er seinen persönlichen Ausblick auf die bevorstehende, heiße Sessions-phase mit den CCKG–Kollegen.
1996 und 1997 war er schon einmal in der Prinzen-Rolle gewesen. Dieses Jahr strahlte er dabei ganz besonders und das lag nicht nur an dem schicken Bling-Bling Gewand. Auch CCKG Vizepräsident Axel Fuchs zeigte sich gerührt über die Wiedervereinigung auf der Bühne. Das diesjährige Motto laute auch nicht zufällig „Er ist wieder da“. Wer dies als mehrdeutiges Wortspiel versteht, wird ebenfalls nicht falsch liegen. Auch das ist im Karneval so üblich.
Das Muttermal – Markenzeichen von Mock – ist allerdings jetzt nicht mehr da. Und so musste der Sessions-Orden, den sein Gesicht ziert, kurzfristig geändert werden – plauderte Fuchs aus dem Nähkästchen.
Als die Prinzengarde das neue Dreigestirn Jungfrau Frank Mürkens als Fussia I und Bauer Thorsten Weber als Thorsten II sowie Prinz Mock 3.1 auf die Bühne geleiteten, waren alle entzückt von den besonders schrägen Tollitäten in diesem Jahr. Das sorgte für so machen humorvollen Kommentar. Doch auch für das Kuba gilt, was man über die Party-Insel Mallorca sagt: Was im Kuba passiert, bleibt auch im Kuba.
Bernd Pflaumen Flücken gab sich als Solo-Interpret musikalisch breit gefächert und sorgte mit eisgekühltem Bommerlunder und einem belegten Brot mit Schinken für eine gute musikalische Grundlage des Abends. Die Worte „Blau-Weiß“, „Alaaf“, „Humba humba Täterää“ und „Jülich an der Rur“ kamen in seinem Liedgut überdurchschnittlich häufig vor.
Das CCKG-Fernsehballett präsentierte sich dieses Jahr mexikanisch und mit showtanzkundigen Neuzugängen: Jana Fischer und Marie Kieven. Die Formation tanzte den „El Día de los Muertos“ und hatte sogar ein Skelett im Gepäck. Mit Klängen von den Heroes del Silencio und System of A Dawn brachten die Tänzerinnen und Tänzer in diesem Jahr eine besonders rockige Show aufs Parkett, die das Publikum begeisterte.
Bevor die Stimmungsband „Les 6 Kölsch ein Cola“ das Ruder übernahm und das Partyvolk in wildes Geschunkel ausbrechen konnte, gab es allerdings noch ein Bühnen-Spielchen für die anwesenden befreundeten Karnevalsgesellschaften: „elf, elf und elf“ leitete sich von der bekannten Fernsehshow „Eins, zwei oder drei“ ab.
Fragen wie die nach dem Promillegehalt des Präsidenten wurden dabei nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet – geprüft wurde das zum Glück nicht wirklich – ließ sich nur erahnen. Sieger des Abends wurden die KG Strohmänner aus Selgersdorf. Die Regeln hatten sie allerdings nicht so ganz verstanden. Das mag daran gelegen haben, dass es gar keine gab.
Die vorgerückte Stunde zeigte, dass das diesjährige Dreigestirns-Motto „Sitzen und saufen“ auch nicht so ernst genommen wurde. Gesessen hat an diesem Abend absolut niemand.