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Als fair ausgezeichnet

Jülich ist nun offiziell Fairtrade-Stadt. Festlich wurde die Urkunde überreicht. Außerdem wurden einige Akteure der Herzogstadt vorgestellt, die sich für den fairen Umgang mit Konsumgütern einsetzen.

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V. l. n. r.: Bürgermeister Axel Fuchs, Jugendparlamentarier und Mitglied der Steuerungsgruppe, Alessandro Holzweiler, bei der Stadt Jülich Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik alias Nachhaltigkeitsbeauftragte ,Stefanie Reichenbach, sowie der Ehrenbotschafter von Fairtrade, Manfred Holz mit der Urkunde. Foto: Mira Otto
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„Eine Auszeichnung, die die Stadt auf jeden Fall bereichert“, fasste es Julia Huneke vom Stadtmarketing zusammen. Denn nach der Bewerbung im März 2021 ist es nun offiziell: Jülich ist eine Fairtrade-Stadt. Dafür musste die Stadt Jülich die Erfüllung von fünf Kriterien nachweisen, die Stefanie Reichenbach, welche als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik tätig ist, vorstellte.

Erstes Kriterium ist der Ratsbeschluss für die Bewerbung. „Da haben wir wirklich offene Türen eingerannt“, sagte Reichenbach vor dem Plenum. Stadtverwaltung und Politik seien direkt mit an Bord gewesen. Auch das zweite Kriterium war schnell erledigt. Menschen, die das Projekt vorantreiben wollten, schlossen sich zu einer Steuerungsgruppe zusammen. Alessandro Holzweiler, der dieser Gruppe angehört, bedankte sich für das tolle Engagement.

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Beim dritten Kriterium „Produkte“ sei es schon etwas schwieriger geworden, berichtete Reichenbach. Hier habe man die Unterstützer, die fairen Handel fördern, finden müssen. Neben verschiedenen weiteren Händlern sind hier einige Akteure zu nennen, die in einer Broschüre der Stadt Jülich nochmal gesammelt vorgestellt werden. Diese kann man hier abrufen.

Darin enthalten ist beispielsweise das Café Gemeinsam. An die Besucher der sozialen Einrichtung wird gegen kleines Geld fair gehandelter Café verkauft oder, wenn das Geld nicht da ist, so ausgegeben. Auch der Jülicher Weltladen verschreibt sich schon seit langer Zeit dem fairen Handel und der interkulturellen Begegnung. Marzena Vomberg war als Vertreterin des Vereins Jülicher Weltladen vor Ort und betonte, dass man großes Interesse daran hätte, das Feld der Aufklärung in diesem Bereich weiter auszubauen. Die Einladung gilt Schulen, Firmen und Vereinen.

Auch die Zivilgesellschaft muss mitziehen, um Fairtrade-Stadt zu sein. Das ist die vierte Kategorie. Vom schulischen Engagement sei man wirklich beeindruckt, sagte Reichenbach. Vielfältig setzen sich die Schüler für eine bessere Welt ein. Sei es das Mädchengymnasium Jülich, das unter dem Motto „Prima Klima“ unter anderem in der schuleigenen Cafeteria (und im Lehrerzimmer) faire Produkte anbietet oder im Unterricht auf das Thema bezogene Themen behandelt, das Gymnasium Zitadelle, das respektvollen Umgang mit der Umwelt zum Ziel macht und mit Partnerschulen im kulturellen Austausch steht sowie die Sekundarschule Jülich, die mit einem Klimateam unter anderem Müllsammelaktionen durchführt.

Fünfte und letzte Kategorie sind „Medien und Öffentlichkeitsarbeit“. Hier sollen bald von der Stadt einige Videoclips veröffentlicht werden. Es lohnt sich folglich, die Facebook-Webseite „Stadt Jülich“ in den nächsten Wochen im Blick zu behalten.

Bürgermeister und Ehrenbeauftragter zum Thema

„Warum muss es Fairtrade überhaupt geben? Das muss man kritisch hinterfragen“, leitete Bürgermeister Axel Fuchs seine Rede ein. „Es gibt für ein paar Cent ein halbes Kilo Kakao zu kaufen und man muss darüber nachdenken: ‚Ist das fair?‘ Es geht heute darum, dass wir am Anfang des Weges sind und wir müssen Werbung für den fairen Handel machen.“

Ehrenbeauftragter von Fairtrade, Manfred Holz, begrüßte die Anwesenden mit „My fair ladies and gentlemen“. „So einen Titel bekommen Sie wahrlich nicht geschenkt. Ihre Stadt hat mit Bravour alle Kriterien bestens geschafft.“ Dann machte er darauf aufmerksam, dass der Titel der Fairtrade-Stadt nur für zwei Jahre vergeben wird. Danach wird erneut geprüft. „Es kommt die Zeit, bis wir Konsumenten das Siegel nicht nur als Beruhigungsmittel für unser Gewissen verstanden haben. Fairer Handel lebt nur vom Handel. Wer was hat, hat die Macht. Wir haben unsere ganz konkrete Pflicht, etwas gegen die Armut zu erreichen, denn die Reichen werden immer reicher und die Armen zahlreicher.“

Aktuell sind in Deutschland 747 Fairtrade-Städte verzeichnet. Die erste Stadt war nebenbei bereits im Jahr 2009 Saarbrücken.

Viele, viele Menschen in Jülich setzen sich für fairen Handel ein. Ein paar sind hier im Bild. Allerdings muss auch der Konsument beim Einkaufen umdenken. Foto: Mira Otto

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