Der fortwährende Corona-Lockdown hat verheerende wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen. In finanzielle Schwierigkeiten geraten verstärkt Soloselbstständige und Kleinunternehmer. Statistisch wird diese negative Entwicklung bislang kaum erfasst, weil die Insolvenzanmeldepflicht bis Ende April ausgesetzt wurde. Nach der jetzt endenden Ausnahmeregelung befürchtet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr Unternehmen aus der Region Insolvenz anmelden werden.
„Das Perfide an der bisherigen Situation: Noch im Februar ist die Zahl der Insolvenzanmeldungen von Unternehmen in ganz Nordrhein-Westfalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum offiziell gesunken. Die wahren wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind deshalb nicht ersichtlich. Denn zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer geben ihr Geschäft auf, werden aber erst verzögert Insolvenz anmelden“, sagt Christian Laudenberg, Geschäftsführer Recht, Gründung und Unternehmensförderung der IHK Aachen. „Viele Soloselbstständige und Unternehmen stehen mit dem Rücken zur Wand. Finanzielle Reserven sind aufgebraucht, während Verbindlichkeiten weiterlaufen.“ Besonders betroffen sind Betriebe aus den Bereichen Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe, Freizeitwirtschaft, Veranstaltungen und Dienstleistungen.
Auch die Suche nach Nachfolgern geben Unternehmer zunehmend auf. „Noch ist unklar, in wie vielen Unternehmen ein Wiederanfahren nicht mehr geplant ist“, gibt Laudenberg zu bedenken. „Aus Sicht der IHK Aachen kommt es jetzt darauf an, durch klar kommunizierte Öffnungsperspektiven und passgenaue Anschubfinanzierung den Re-Start für belastete Unternehmen zu erleichtern und somit Insolvenzen abzuwenden.“ Die IHK Aachen bietet weiterhin Informationen rund um rechtliche Fragen zu drohender Insolvenz und zu Fördermitteln für Unternehmen an.
Informationen und Ansprechpartner sind unter www.aachen.ihk.de/corona zusammengefasst.