Die heute vereinbarten Maßnahmen von Bund und Ländern findet Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, im Wesentlichen richtig. Der Shutdown habe auch die Wirtschaft in unserer Region mit voller Wucht getroffen. Immer mehr Unternehmer seien auf staatliche Hilfen angewiesen und sehen sich in ihrer Existenz gefährdet – was wiederum massive Folgen für den Arbeitsmarkt, den stationären Handel sowie die gesamte Gesellschaft habe. „Deshalb fordert die IHK Aachen gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in Berlin Planungsszenarien für unsere Wirtschaft: Wir benötigen so schnell wie möglich einen detaillierten Fahrplan, wann wer in welcher Form seine Geschäftstätigkeit wieder aufnehmen kann – sobald es die Umstände zulassen.“
Bislang hätten betroffene Unternehmer sehr besonnen und verständnisvoll auf die folgenreichen Beschlüsse der Politik reagiert. „Wir sind deshalb überzeugt, dass sie auch das Wiederhochfahren der Wirtschaft mit Augenmaß und Weitsicht umsetzen werden.“ Der Schutz der Bevölkerung und das Eindämmen der Pandemie hätten Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen. Dennoch benötigten die Unternehmer Perspektiven. Die heutigen Beschlüsse legten den Grundstein für eine geordnete Rückkehr zu einer „neuen“ Normalität.
Sobald vertretbar, sollten Händler wieder ihre Geschäfte öffnen, Industrieunternehmer ihre Produktion hochfahren und Restaurantbetreiber und Hoteliers unter speziellen Hygienevorschriften Gäste empfangen können – allein schon, um die Wettbewerbsverzerrungen zu beenden, die durch die staatlich verordneten Betriebsschließungen entstanden seien. „Darüber hinaus sollte sichergestellt werden, dass auf europäischer Ebene industrielle Lieferketten und Verkehrswege wieder funktionieren und Unternehmer, die ihren Betrieb nicht zeitnah hochfahren können – etwa Großveranstalter oder Diskothekenbesitzer – weitergehend unterstützt werden“, so Michael F. Bayer.