Das INB forscht in den Schnittstellenarealen im Bereich der Biotechnologie, Mikro- und Nanotechnologie, Medizintechnik und Mikroelektronik. Mit mehr als 500 Tagungsbeiträgen, über 300 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachmedien und 17 erfolgreich abgeschlossenen Promotionen feierte das Institut im letzten Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Mit der Vorgabe, Ideen und Produkte zu entwickeln, die das alltägliche Leben zukünftig verändern, verfolgt das INB ein ähnliches Ziel wie die Graduate School of Biomedical Engineering an der Tohoku University.
Die Tohoku University zählt zu einer der renommiertesten staatlichen Universitäten Japans. Mit rund 16.000 Studierenden weist sie eine ähnliche Größe wie die FH Aachen auf. Seit elf Jahren zählt auch die „Graduate School of Biomedical Engineering“ zu der Universität. Auch diese arbeitet, ähnlich wie das INB, interdisziplinär im Feld der biomedizinischen Forschung: Sie vereint Medizin und Ingenieurswissenschaften mit hohem Praxisbezug in der Lehre.
Der wissenschaftliche Kontakt entstand bereits 1999, als Prof. Dr. Tatsuo Yoshinobu, Professor der Tohoku University, als Gastwissenschaftler in Deutschland war. In Zusammenarbeit entwickelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Institute beispielsweise eine spezielle Sensor-Technologie, sogenannte lichtadressierbare potentiometrische Sensoren (LAPS). Mit ihr sich lassen sich chemische Reaktionen bis auf Molekülebene in Echtzeit verfolgen. Darüber hinaus fanden bereits mehrere Austauschaufenthalte von Studierenden, Promovenden und Post-Docs zwischen den Instituten statt. Prof. Dr. Torsten Wagner, INB-Professor, war beispielsweise zwischen 2008 und 2012 als Assistant Professor im Team von Prof. Yoshinobu. Umgekehrt war Associate Professor Ko-ichiro Miyamoto von der Tohoku University zwischen 2014 und 2015 für ein Jahr am INB, um wissenschaftliche Meriten zu sammeln. Derzeit forscht der ehemalige FH-Promovent Assistant Professor Dr. Carl Frederik Werner seit vier Jahren an der Weiterentwicklung von LAPS im Yoshinobu-Lab.
Der neue Kooperationsvertrag ermöglicht Studierenden sowie Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der FH jetzt noch einfacher, bei der jeweiligen Partnereinrichtung Forschungs- und Lehraufenthalte durchzuführen.
So kann die interdisziplinäre und internationale Forschung der beiden Institute weiter fortgeführt werden: „Das, was wir seit 20 Jahren leben, haben wir jetzt fixiert“, freut sich Prof. Schöning über die Partnerschaft.