Der Hitzesommer 2018 war nur der erste in einer Reihe von extrem heißen Sommern in Folge. In vielen Regionen Mitteleuropas und im Vereinigten Königreich wurden Temperaturrekorde gebrochen, in den nordeuropäischen Ländern kam es vermehrt zu Bränden und viele Länder verzeichneten Ernteausfälle. Auch der CO2-Gehalt der Atmosphäre nimmt zu: Bereits 2018 sind die Kohlenstoffsenken um 18 Prozent zurückgegangen. Setzt sich dieser Trend weiter fort, wird der Anteil der von Trockenheit betroffenen Anbaugebiete signifikant steigen.
Die Studie der Agrosphärenforscher des Jülicher Instituts für Bio und Geowissenschaften beruht auf Daten von insgesamt 56 über ganz Europa verteilten Messstationen. „Wir konnten zeigen, dass vor allem die Wärmeabgabe an die Atmosphäre deutlich höher war als in den Vorjahren – über fast alle Ökosystemtypen hinweg“, erklärt der Jülicher Bodenforscher Alexander Graf. „Durch den fehlenden Niederschlag und daraus resultierenden Wassermangel der Pflanzen führte die vermehrte Sonneneinstrahlung nicht zu höherer Verdunstung, die für Abkühlung sorgen würde. Dadurch konnten die Pflanzen auch weniger CO2 aufnehmen – eine Aufnahme, die in normalen Jahren dafür sorgen würde, dass zumindest ein Teil der menschengemachten Emissionen ausgeglichen und so der atmosphärische CO2-Anstieg gedämpft wird.“ Am stärksten betroffen waren landwirtschaftliche Flächen, Wälder dagegen weniger.