Jülich ist die Zukunftsstadt im Strukturwandel, so könnte man die Worte von Landrat Wolfgang Spelthahn übersetzen, der klare Verantwortlichkeiten zuweist: „Wie wollen wir mit den Chancen des Wandels verantwortungsvoll umgehen? Da wird es auf die Stadt Jülich in entscheidendem Maße ankommen.“ Ein Schwerpunktthema sind in diesem Zusammenhang sicheres WLAN und schnelles Internet und zwar kreisweit. Beides möchte der Landrat in Kooperation mit der Stadt Jülich realisieren.
Im Zuge der Wachstumsinitiative und Entwicklungen rund um Solar- und Wasserstoffenergie in der Stadt Jülich sei die Idee entstanden, dass der Kreis Düren sich an den Stadtwerken Jülich beteiligt. Diese Idee hat Bürgermeister Axel Fuchs in einer interfraktionellen Runde bekannt gegeben. Das führte letztlich zu einem Grundsatzbeschluss in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause. Einstimmig sei der Beschluss aller Fraktionen gefasst worden für den Eintritt in Vertragsverhandlungen mit dem Kreis Düren.
„Für uns als Eigentümer der Stadtwerke und auch die Stadtwerke selber bedeutet das einen deutlichen Schritt nach vorne“, betonte Bürgermeister Fuchs. Und hier geht es nicht nur um den Breitbandausbau. Landrat Spelthahn erklärte: „Eine Stadt dieses Anspruchs braucht ein leistungsfähiges Schwimmbad.“ Ein zweites Thema, das die Herzogstadt bereits seit Jahren umtreibt und wozu es bereits einen Vorab-Antrag im Zusammenhang mit dem Integrierten Handlungskonzept gibt.
„Es gibt keinen Grund, dagegen zu sein, mit dem Kreis zu verhandeln“, sagte Bürgermeister Fuchs und führt damit auf den Kern zurück. Es geht erst einmal um Verhandlungen. Über die Ausgestaltung des Vertrages gibt es noch keine spruchreifen Aussagen. Diesen gilt es gemeinsam in einem Gremium mit den Vertretern aller Parteien, der Geschäftsführung der Stadtwerke und dem Bürgermeister auf der einen Seite des Tisches und dem Kreis Düren auf der anderen in eine Form zu gießen.
Geklärt werden muss etwa die Höhe der Beteiligung. Bei 25 + 1 Prozent Beteiligung würde der Kreis über eine „Sperrminorität“ verfügen und direkten Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen können. Dass die Stadt die Mehrheitsbeteiligung behält und auch die „Stadtwerke Jülich“ ihren Namen behalten, steht allerdings für Bürgermeister Fuchs schon heute fest. Für die erste Runde am Verhandlungstisch gibt es noch keinen Termin, klar ist nur, dass die Verhandlungen jetzt zügig aufgenommen würden.
„Wir werden gesprächsoffen in die Termine gehen, um dann zu hören, welche konkreten Vorstellungen seitens des Kreises vorliegen. Dabei wird es für die Stadtwerke Jülich besonders wichtig sein zu hören, welche strategischen Ansätze vorliegen und welchen langfristigen inhaltlichen materiellen Mehrwert ein Interessent in und für die Gesellschaft bringen kann“, kommentierte Stadtwerke-Geschäftsführer Ulf Kamburg die Pläne.