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Segeln im All

„Mission Success!“ – diese Nachricht aus dem Weltraum ereilte einige Aachenerinnen und Aachener an der FH Aachen. Der „Planetary Society“, einer nichtstaatlichen Organisation zur Erforschung des Sonnensystems, gelang die Demonstration des ersten Raumschiffs mit reinem Sonnensegelantrieb im Erdorbit.

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Bildquelle: FH Aachen/ Johannes Poth
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Aber wie wird ein Raumschiff überhaupt mit der Kraft der Sonne und ohne Treibstoff angetrieben? Mit dieser und vielen weiteren Fragen rund ums Sonnensegeln beschäftigen sich 65 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus elf Ländern auf dem fünften „International Symposium on Solar Sailing“, das in diesem Jahr an der FH Aachen stattfand. Ein öffentlicher Vortrag widmete sich der aktuellen Mission der Planetary Society, „LightSail 2“.

Dr. Bruce Betts, Programmleiter von LightSail 2, nahm seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit auf eine Reise in die Welt des Solarsegels der Planetary Society und präsentierte die neuesten Missionsergebnisse. Die Mission LightSail 2 der Planetary Society demonstrierte den kontrollierten Sonnensegelantrieb mit einem kleinen Raumschiff im CubeSat-Format. Dazu wird das Segel speziell gefaltet, in einen kleinen Würfel verpackt und entfaltet sich anschließend im Weltraum. LightSail 2 startete am 25. Juni 2019. Seitdem fliegt das kleine Raumschiff mit entfaltetem Segel, allein angetrieben durch Sonnenkraft in der Erdumlaufbahn.

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LightSail 2 kreist einmal in 90 Minuten um die Erde. Davon steht es 45 Minuten mit dem Segel senkrecht zum Sonnenlicht, so wird Schwung durch Licht auf die Segel gebracht. Dann dreht sich das Raumschiff um 90 Grad, um das Segel federleicht zu machen, während das Raumschiff zurück in die Sonnenrichtung fliegt. Im Anschluss dreht es sich erneut um 90 Grad und der Prozess wiederholt sich. So kann ein Raumschiff ohne Treibstoff angetrieben werden – das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern ermöglicht auch Reisen über größere Distanzen im Weltraum. „Solarsegeln hat großes Potenzial“, fasst es Dr. Betts am Ende seines Vortrags zusammen.

In einer anschließenden Diskussion stellten sich teilnehmendene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Fragen des Publikums. Prof. Dr. Bernd Dachwald, Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen, freute sich über die rege Diskussion und die interessanten Ergebnisse der Mission: „Ich freue mich, dass sich immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für das Solar Sailing begeistern und die Technik weiterbringen. Ebenso freut es mich, dass sich auch die breite Öffentlichkeit für Missionen wie LightSail 2 begeistert.“ Er ist der Vorsitzende des diesjährigen Symposiums, das er gemeinsam mit der FH Aachen Akademie organisierte. Rundum kann man wohl festhalten: „Die Zeit des Solarsegelns ist definitv gekommen“ – wie es der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, schon in seiner Begrüßung sagte und seinen Stolz und seine Freude über diese besondere Tagung an der FH Aachen zum Ausdruck brachte.


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