Gleich mit drei Standorten ist CarSharing-Anbieter „cambio“ in Jülich vertreten. Die Carsharing-Stationen finden sich am Campus der FH in Jülich, im Herzen der Stadt am Schlossplatz und am Walramplatz. Außerdem bieten sich in der Region Stationen in der Kreisstadt Düren, wo es drei Haltepunkte gibt, in Eschweiler, Herzogenrath, Würselen und am Stammsitz Aachen. Perfekt passt das Prinzip des „Autoteilens“ zum aktuellen Mobilitätskonzept in Jülich. Zumal es inzwischen eine Kooperation mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) gibt: Wer hier Mitglied ist, bekommt die Hälfte der Anmeldegebühr bei cambio CarSharing erlassen. So wollen sie gemeinsam den Mobilitätsmix attraktiver gestalten.
Das Unternehmen hat bundesweit 30 und 78 belgische Geschäftsstellen mit über 1200 Stationen. Über 141.000 Kunden sind mit mehr als 3.300 Fahrzeugen unterwegs. Vor 20 Jahren wurde der Zusammenschluss zu „cambio“ vollzogen – seit 30 Jahren aber gibt es dieses Geschäftsmodell bereits in Aachen.
Als vor 30 Jahren in Aachen das erste StadtteilAuto mit dem Namenszug beklebt wurde, konnten noch nicht viele Leute mit dieser Idee des „Autoteilens“ etwas anzufangen. Die Vorstellung, kein eigenes Auto mehr als Garant für die Umsetzung spontaner Aktionen vor der Türe stehen zu haben, wirkte eher beunruhigend. Diesen fahrbaren vertrauten Raum mit fremden Menschen zu teilen, erschien erst einmal wenig erstrebenswert. Und dennoch ist dieses, damals eher belächelte neue Mobilitätsangebot im Laufe der letzten Jahrzehnte beständig gewachsen und heute kaum noch aus dem Straßenraum wegzudenken. Die Idee, Autos gemeinsam zu nutzen, entwickelte sich in den vergangenen 30 Jahren zu einer zukunftsorientierten und professionellen Dienstleistung.
Finanziell betrachtet lohnt sich CarSharing für jeden, der weniger als 10.000 Kilometer im Jahr unterwegs ist. Es gibt aber auch Kunden, die deutlich mehr fahren. Für sie liegt der Vorteil des CarSharing in der Wahl unterschiedlicher Fahrzeugmodelle und im Komfort. Mit Pflege, Wartung und Werkstattfahrten haben cambio-Kunden nichts mehr zu tun. Das Vorhalten von Stellplätzen, was gerade bei Betrieben in den Innenstädten heftig zu Buche schlägt, ist nicht mehr nötig.
Doch die Idee des CarSharings war nicht in erster Linie darauf ausgerichtet, ein finanziell günstiges Angebot zu schaffen. Sie war vor allen Dingen umwelt- und verkehrspolitisch motiviert. Gemeinsam genutzte Autos sind Teil eines nachhaltigen Mobilitätsangebots. Als Alternative zum privaten Autobesitz führt ein stationsbasiertes CarSharing zu weniger Flächenverbrauch durch parkende Autos in den Städten. Ein Cambio-Fahrzeug ersetzt heute nachweislich elf Privat-Pkw. 24 Prozent der Neukunden schaffen ihr privates Auto tatsächlich ab.
Lange vor der Verabschiedung des CarSharing-Gesetzes konnten in Aachen Stationen schon im öffentlichen Straßenraum über eine Sondernutzung eingerichtet werden und als einer der ersten Anbieter nahm Cambio Aachen 2011 ein Elektroauto in der Flotte auf. „Mit der aktuell zunehmend umweltorientierten Mobilitätspolitik wird auch CarSharing mehr Gewicht bekommen und für viele systemrelevant werden“, ist Gründerin Gisela Warmke überzeugt.
In Jülich könnten Interessierte sich nach Vereinbarung in Maxis Fahrschule, Große Rurstraße 96, beraten lassen und anmelden oder montags bis freitags unter 0241 / 510 510.