Eine Ausstellung gibt derzeit in Berlin und im kommenden Januar auch in Düsseldorf im Landtha Einblicke in den Aufbau einer neuartigen Forschungsplattform. Die Exponate zeigen, wie rechenintensive Methoden auf leistungsstarken Computern zu neuen Erkenntnissen für die Neurowissenschaften führen, und stellen aktuelle Entwicklungen in der Medizin, im Computing, in der künstlichen Intelligenz und in der Neurorobotik vor.
Auf fünf „Themeninseln“ können sich Besucherinnen und Besucher über Gehirnkomplexität, Daten-Atlassystem-Simulationen, Medizin, Technologie und über EBRAINS informieren – die weltweit erste integrierte Forschungsinfrastruktur für die Neurowissenschaften. Forscher aus aller Welt erhalten über die Website www.ebrains.eu einfachen Zugriff auf leistungsstarke Ressourcen und können dabei auf eine ständig wachsende Menge an Forschungsdaten zurückgreifen und ihre eigenen Ergebnisse mit anderen teilen. Sie haben Zugriff auf einen einzigartigen Gehirnatlas, auf verschiedene Methoden der Hirnsimulation und Modellierung, der medizinischen Informatik, die es erlauben, große Datenmengen zu analysieren. Zu EBRAINS gehören auch technologisch anspruchsvolle Schnittstellen zum Supercomputing, zum neuromorphen Computing, und sowie der Neurorobotik. Die Partnerschaft von Hirnforschung und modernsten Informationstechnologien bereitet so den Weg, um die Komplexität des Gehirns zu entschlüsseln.
„Das Human Brain Project ist ein Meilenstein in der Europäischen Forschungsgeschichte und setzt Maßstäbe. Die Ergebnisse dieses Gemeinschaftsprojekts sind beachtlich. Das verdeutlicht die Ausstellung eindrucksvoll. Sie macht internationale Spitzenforschung anschaulich und gut begreifbar. Das Forschungszentrum Jülich hat das HBP geprägt und trägt ganz wesentlich zu seinem Erfolg bei“, sagt Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ihm und dem Dürener SPD-Bundestagsabgeordneten Dietmar Nietan ist es zu verdanken, dass der Bundestag für die Ausstellung in Berlin gewonnen werden konnte. Nietan: „Die Möglichkeit, dieses riesige Flaggschiff-Projekt aus der Wissenschaft ins politische Berlin zu tragen, verdeutlicht einmal mehr die Stellung des Forschungszentrums Jülich in der europäischen Wissenschaftslandschaft. In Jülich wird an Themen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz geforscht. Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich.“ Anschließend wird die Ausstellung auch noch im Landtag in Düsseldorf zu sehen sein und geht dann auf Reisen in ganz Europa.
Am Human Brain Project (HBP) arbeiten mehr als 500 Wissenschaftler aus 19 Ländern an 131 europäischen Partnerinstitutionen. Deutsche Forscher sind an zentraler Stelle beteiligt. Scientific Research Director und Vorsitzende des Science and Infrastructure Board (SIB) des HBP ist die Jülicher Hirnforscherin Prof. Katrin Amunts.
INFO
Die Ausstellung des Forschungszentrums Jülich und des HBP-Konsortiums im Foyer des Deutschen Bundestags präsentiert vom 28. November bis 19. Dezember neueste Erkenntnisse aus der HBP-Forschung und macht die atemberaubende Komplexität des Gehirns in spektakulären Bildern, Exponaten und Filmen für den Besucher erlebbar. Die Schau mit dem Titel „Faszination Gehirn“ ist anschließend vom 21. bis 31. Januar 2020 auch im Landtag NRW in Düsseldorf zu sehen.