Strahlendes Sonnenwetter begrüßte die Gästeschar auf der Merscher Höhe. Wetter wie gemacht für eine Veranstaltung unter offenem Himmel, die ein offizieller Spatenstich zumeist ist. Verantwortlich dafür und deswegen schulde man ihr großen Dank, sei Rita Nersheimer, scherzte Benedikt Goldkamp, der als Verwaltungsratspräsident der Phoenix Mecano AG aus der Schweiz angereist war.
Mit dem Spatenstich starte die Firma Redur offiziell in ihr Bauvorhaben im „perfekten Umfeld“ des Brainergy Parks, wie Geschäftsführer Dr. Lothar Schunk formulierte. Bisher ist das Unternehmen in Niederzier angesiedelt, wagt sich jetzt aber in das interkommunale Gewerbegebiet auf der Merscher Höhe. Und das aus gutem Grund, wie der Geschäftsführer weiter ausführt: „Mit unseren Produkten, unsere Drosseln und Transformatoren werden als Teil von Wind- und Solaranlagen verbaut, leisten wir einen Beitrag zur Energiewende. Wir passen hervorragend hierher.“
Der Neubau ist für den Firmenchef weit mehr als ein Bauprojekt, es steht für „Fortschritt und Innovation für unsere Mitarbeiter.“ Redur investiere am neuen Standort in ein modernes Arbeitsumfeld und investiere damit für die Menschen, die mit „großem Einsatz und Leidenschaft“ die innovativen Produkte der Firma überhaupt erst ermöglichen.
Redur wird auf einem 13.227 Quadratmeter großen Grundstück ein Produktions- und Verwaltungsgebäude mit einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern errichten. Der neue Standort wird nicht nur die Entwicklung neuer Technologien fördern, sondern auch langfristig über 100 Arbeitsplätze schaffen.
Umgesetzt wird das Vorhaben von der Valeres Industriebau GmbH aus Würselen, die dem Projekt den Namen „One Redur 2030+“ verliehen hat. In knapp zwei Jahren Bauzeit vom Spatenstich zum Einzug soll der Komplex – genauer: der erste Bauabschnitt – fertig werden. Das „one“ stehe dabei für den einen Eingang, der für alle Mitarbeitenden gedacht ist, ob im Büro oder in der Halle. „One“ im Sinne von „wir sind alle gleich und tragen alle zum Erfolg des Unternehmens bei“. Viel Glas und viele Verbindungen zwischen Verwaltung und Produktion soll für gute Kommunikation innerhalb der Firma sorgen. Jan Weisel, zuständig für die Projektsteuerung bei Valeres, blickte in seiner Ansprache gleich noch ein wenig weiter in die Zukunft und sprach vom „möglichen zweiten Bauabschnitt, einem Wachstum um weitere 56 Prozent“, symbolisiert durch das +. Das 2030 im Namen steht für den künftigen Platzbedarf, aber auch die 94 Arbeitsplätze, die im Neubau Platz finden sollen.
Sowohl Schunk als auch Weisel hoben zudem die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Jülich hervor, deren Bauamt für die „extrem schnelle Bearbeitung“ des Antrags ein großes Dankeschön erhielt. Hier „setzt die Stadt ein Zeichen in Deutschland“. „Das macht Spaß, diese offene Kommunikation“, schiebt Weisel noch hinterher.
Angesichts von so viel Begeisterung bei den Kollegen hielt es Benedikt Goldkamp, Verwaltungsratspräsident des Mutterkonzerns Phoenix Mecano AG, anders als geplant doch nicht in der zweiten Reihe. „Eigentlich wollte ich nichts sagen“, strahlt der gebürtige Kölner, der seit Jahren in der Schweiz Zuhause ist, in die Runde. Wie das so ist mit dem „eigentlich“ sagt er dann doch etwas. Und auch er ist voll des Lobes: „Das ist das pure Gegenteil von dem, was man immer so hört. Es ist absolut, dass wir als Firma und auch Deutschland wieder nach vorne kommt. Ich hoffe, dass in diesem Jahr wirklich ein Ruck durch die Gesellschaft geht. Das hier ist ein schönes Symbol dafür. Ich spüre ein ganz positive Energie und möchte mich bei allen herzlich bedanken.“