Rund 1,1 Milliarden Menschen auf der Erde leben in Malaria-Risikogebieten. Die Erkrankung wird in den westlichen Industriestaaten zu wenig beachtet. Dabei sterben daran jedes Jahr allein in Afrika und Indien mehr als 400.000 Menschen, die meisten davon Kinder. Malaria ist relativ leicht zu behandeln, insbesondere in den frühen Stadien der Infektion. Bisherige Tests arbeiten jedoch ungenau. Am Ende weiß der Getestete lediglich, ob er infiziert ist oder nicht.
Gabriela Figueroa Miranda entwickelte in ihrer Promotion den Biosensor, der Malaria mithilfe einer kleinen Blutprobe nachweisen kann. Der Sensor zeigt aber nicht nur, ob der oder die Getestete infiziert ist: Er verrät zusätzlich, wie hoch die Menge des Erregers ist und welche der beiden häufigsten Erregerarten im Blut leben – und das schon im frühen Krankheitsstadium. Mit diesem Wissen kann der Arzt den Patienten schneller und besser medikamentös behandeln. Gemeinsam haben Gabriela Figueroa Miranda und Viviana Rincón Montes den Biosensor zum Patent angemeldet und planen die Ausgründung eines Start-ups für die Schnelldiagnose verschiedener Infektionskrankheiten.
Der Innovationspreis NRW würdigt innovative Spitzenleistungen aus Wissenschaft und Wirtschaft in NRW und wurde in diesem Jahr erstmals in vier Kategorien vergeben: für besondere Innovationsleistung, an einen herausragenden Nachwuchsforscher, als „innovation2business“ für schnellen Transfer in die Wirtschaft sowie als Ehrenpreis. Insgesamt ist der Innovationspreis mit 180.000 Euro dotiert. Die weiteren Preisträger 2022: Prof. Christoph M. Schmidt (Ehrenpreis), Prof. Antonello Monti, PhD (RWTH Aachen, Innovation), Dr. Wladick Hartmann (Münster, Nachwuchs).