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Maßgeschneidert

IHK Aachen startet Weiterbildungsoffensive

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IHK. Foto-Archiv: Jörg Hempel
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Der akute Fach- und Arbeitskräftemangel hat gravierende Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und bremst den Strukturwandel im Rheinischen Revier. Deshalb startet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen eine Weiterbildungsoffensive, um Menschen und Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. „Unsere Wirtschaft benötigt dringend viele kluge und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die anpacken, um den mehrfachen Transformationsprozess – Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Digitalisierung – voranzutreiben“, sagt Hendrik Pauge, der als Geschäftsführer Zentrale Dienste jetzt auch den Bereich Weiterbildung bei der IHK Aachen verantwortet. „Die IHK Aachen leistet ihren Beitrag zum Erhalt der Zukunftsfähigkeit des Rheinischen Reviers. Im Rahmen unseres neuen Zukunftsprogramms starten wir eine Weiterbildungsoffensive, die maßgeschneidert wird für die individuellen Bedarfe der Menschen und Unternehmen in unserer Region.“

In den kommenden Monaten wird die IHK Aachen ihr Angebot an Seminaren, Lehrgängen und Firmentrainings ausbauen. Neben den aktuell rund 100 Veranstaltungen pro Jahr sollen circa 30 Prozent hinzukommen – auch solche, die bislang noch nicht im Portfolio der IHK zu finden sind. Ein Schwerpunkt werden passgenaue Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmen sein, die exklusiv für sie und mit ihnen entwickelt werden. Dadurch sollen Mitarbeitende bestmöglich weiterqualifiziert werden. Auch Teilqualifizierungen wird die IHK Aachen forcieren. Um den aktuellen und künftigen Bedarfen ihrer Mitgliedsunternehmen gerecht zu werden, hat die IHK in den vergangenen Wochen mehr als 600 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region befragt. Die repräsentative Umfrage erfolgte durch das Meinungsforschungs- und Beratungsinstitut Mente>Factum aus Bielefeld. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Weiterbildungsoffensive der IHK Aachen.

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Ergebnisse der IHK-Umfrage zur Weiterbildung in Unternehmen

„Die hiesigen Unternehmen sind derzeit besonders stark mit Produktions- und Ressourcenproblemen konfrontiert“, bringt Pauge eine zentrale Erkenntnis der IHK-Umfrage auf den Punkt. So stehen Preissteigerungen und der Mangel an Fachkräften mit 70 beziehungsweise 67 Prozent an der Spitze der Dringlichkeitsliste regionaler Betriebe, gefolgt von Energiesicherheit und Materialnachschub durch unterbrochene Lieferketten. Pauge betont: „Diese Themen stehen derzeit stärker im Fokus als die längerfristigen Herausforderungen wie Klimaneutralität, Corona-Pandemie und Digitalisierung. Dennoch wissen heute bereits 53 Prozent der Befragten, was ihnen die Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft abverlangen wird, um künftig nachhaltig, digital fit und klimaneutral arbeiten zu können.“

Innerhalb der Firmen in der Region dominiert die Bereitschaft, Geld und Zeit in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Für 96 Prozent der Befragten sind Investitionen im Bereich Weiterbildung wichtig. 85 Prozent würden derzeit in Weiterbildungsmaßnahmen investieren. Von ihnen sind sogar 41 Prozent bereit, hohe Investitionen zu tätigen. Vor die Entscheidung gestellt, die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu qualifizieren oder externe Fachkräfte zu suchen, sprechen sich rund 65 Prozent dafür aus, die eigene Belegschaft fit für die Zukunft zu machen. Pauge ist überzeugt: „Das ist ein deutliches Zeichen für den wachsenden Weiterbildungsbedarf in unserer Region.“

Daten- und IT-Sicherheit sowie Digitalisierung besonders drängend

Den mit 88 Prozent größten Bedarf an Weiterbildungsangeboten sehen die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer im Bereich Daten- und IT-Sicherheit. Es folgen die Themen „Aufbau vernetzter Systeme“ und „digitale Kommunikation“ sowie der Wunsch nach Angeboten zur Etablierung flacher Hierarchien und zum Projekt- und Change-Management.

Der Anspruch der Wirtschaft an Weiterbildungsanbieter ist hoch: So werden kompetente Lehrkräfte, Ausgewogenheit zwischen Theorie und Praxis sowie Aktualität von mehr als 90 Prozent der Befragten gefordert. „Bereits zwei Drittel trauen der IHK in nahezu allen Kriterien eine hohe Kompetenz zu. Bei Betrieben mit Weiterbildungserfahrung wird die IHK sogar noch positiver bewertet“, sagt Pauge und ist sich sicher: „Die Zukunft der Weiterbildung wird hybrid sein.“ 74 Prozent wünschen sich einen Mix aus Digital- und Präsenzangeboten.

Trotz der Dringlichkeit des Themas und der Bereitschaft nahezu aller Betriebe, ihre Mitarbeitenden weiterzubilden, räumen die Befragten Informationsdefizite ein: Die Hälfte ist der Meinung, zu geringe Kenntnisse über die für sie infrage kommenden Kurse und Anbieter zu haben. „Da setzen wir an“, verspricht Pauge. „Wir werden unsere Mitgliedsunternehmen über finanzielle Fördermöglichkeiten, Angebote am Markt und speziell auf sie zugeschnittene Weiterbildungsmaßnahmen informieren. Parallel wollen wir Betriebe für den Strukturwandel und die daraus resultierenden sozioökonomischen Veränderungen sensibilisieren. Darüber hinaus werden wir die Qualitätsstandards unserer Weiterbildungsangebote noch mehr erhöhen, um den Ansprüchen unserer Mitgliedsunternehmen noch besser gerecht zu werden.“


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