An der Volkshochschule Eschweiler startet im Oktober ein Kurs zum Strukturwandel. Rund 40 Milliarden Euro sollen bis 2038 in die Kohleregionen Deutschlands fließen. Denn dann sollen der Kohleausstieg abgeschlossen und Weichen des Strukturwandels gestellt sein.
Wie gelingt es, dass aus dem Ausstieg ein Umstieg und später ein Einstieg wird? Wie können neue Arbeitsplätze entstehen? Kurz: Wie kann der Strukturwandel gelingen? „Bildung sollte am Anfang stehen“, zeigt sich die Leiterin der vhs Eschweiler, Silvia Hannemann, überzeugt. „Als Bildungseinrichtung befinden wir uns im Zentrum des Strukturwandels“, sagte Hannemann und weiter: „Allein im Kraftwerk Weisweiler sind laut Zahlen von RWE rund 660 Mitarbeitende betroffen, im Tagebau Inden noch einmal circa 600.“ Die Volkshochschule veranstaltet vor diesem Hintergrund ein Bildungs-, Exkursions- und Austauschprogramm.
Am Beispiel des Strukturwandels im Rheinischen Braunkohlerevier soll in der Volkshochschule eröffnet werden, wie ein „Wandel ohne Brüche“ gelingen kann. Hierzu lernen die Teilnehmer die ersten zwei Tage der Bildungswoche zunächst das Rheinische Revier kennen. Vom Mittwoch bis Freitag sind Fachvorträge und Foren geplant, bei denen im Austausch mit Experten künftige Strategien und laufende Strukturwandel-Projekte besprochen werden. Themen sind hierbei untere anderem das Strukturstärkungsgesetz, Zukunftsfelder sowie Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich Umwelt, Wirtschaft und Arbeit sowie auch Kultur, Bevölkerung und Soziales. Unter den Referenten sind beispielsweise Ralph Sterck (Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier), Jens Bröker (Entwicklungsgesellschaft Indeland), Regina Decherich (Team „Planen und Entwicklung“ der Gemeinde Inden), Klaus Dosch (Leiter der Faktor X Agentur), Anette Winkler (Geschäftsführerin des Aldenhoven Testing Center), Prof. Dr. Ulrich Schurr (Leiter des Instituts Pflanzenwissenschaften des Forschungszentraums Jülich) sowie Prof. Dr. Christiane Vaeßen (Vorsitzende des Revierknotens Innovation und Bildung). Moderiert wird die Veranstaltung von Stefan Berghaus. Organisiert und begleitet wird er von dem stellvertretenden vhs-Leiter Andreas Balsliemke.
Die Veranstaltung ist auf Teilnehmer ausgerichtet, die sich aktiv mit dem Strukturwandel beschäftigen. Dies kann im Beruf beispielsweise im Bereich der Projektentwicklung, Wirtschaftsförderung, Verwaltung, Planer, Verbände der Fall sein. Auch engagierte Bürger, die Beispielsweise im Stadtrat sind oder Teil von Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialinitiativen sind, können teilnehmen.
Der Kurs findet von Montag, 19. Oktober, bis Freitag, 23. Oktober, statt. Die Teilnahme kostet 370 Euro. Darin sind Eintrittsgelder, Fahrten, Tickets sowie Verpflegung enthalten. Für Teilnehmer, die bereits mit der Region vertraut sind, ist auch eine Verkürzung des Kurses möglich. Weitere Informationen gibt es auf der Website der vhs Eschweiler oder unter der Telefonnummer 02403 7027 0.