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Kontaktnachverfolgung mit App?

In Zeiten von Lockerungen und sich verbreitenden Virusmutationen ist die Kontaktnachverfolgung wichtiger denn je. Wissam Nehme, "Kind" des Jülicher Nordviertel, und heute Geschäftsführer des Unternehmens „INcheck“ bietet nun ein digitales Verfahren für jedermann an, das bei minimalem Aufwand für alle ein besonderes Augenmerk auf Datenschutz legt.

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Jeder beteiligte bekommt eine "Pyramide" als "incheck". Foto: Dorothée Schenk
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Jeder kennt sie aus dem letzten Jahr, die Formblätter zur Kontaktnachverfolgung, die ausgefüllt werden mussten um praktisch allem nachkommen zu können. Im Fall einer Erkrankung mit Covid-19, muss(te) das Gesundheitsamt jede besuchte Einrichtung Zwecks der Kontaktverfolgung kontaktieren und eben jene Formblätter verlangen. Allein die sichere Lagerung derart großer Mengen Papier, die sich über den Zeitraum von bis zu 30 Tagen anhäufen, stellt eine Herausforderung dar. Daraufhin den richtigen Tag herauszusuchen und einzuschicken zudem auch einen großen Zeitaufwand. Bis die gesuchten Unterlagen an der zuständigen Stelle angelangt sind, könnten etliche weitere Menschen angesteckt worden sein, bevor die Infizierten informiert werden konnten. Auch hier, wie in so vielen anderen Bereichen, herrscht also Digitalisierungsdruck.

In Großbritannien, das ja zu Beginn der Pandemie gerne als Negativbeispiel angeführt wurde, gab es bereits im letzten Jahr eine digitale Kontaktnachverfolgung, in Form der „NHS App“. Der „National Health Service“ (Nationaler Gesundheitsdienst) ist allerdings ein zentralisiertes staatliches Gesundheitssystem und nicht, wie etwa in Deutschland, über eine Vielzahl von Versicherungen finanziert. Einzig eine App war also nötig, für alles und jeden. Anders in Deutschland. Die aktuelle Diskussion dreht sich bereits um mehrere Anbieter. Das System und damit auch der Vorteil von INcheck basiert auf der Verwendung von QR-Codes die lediglich eingelesen werden müssen. Es müsste somit nicht eine oder mehrere Apps auf dem Smartphone installiert werden, sondern lediglich die eine web-basierte Anwendung der Firma aufgerufen werden. Diese sei flexibel anwendbar für jede Art von Einrichtung, Lokalität oder Veranstaltung, so Wissam Nehme, Geschäftsführer der GmbH.

Wissam Nehme. Foto: Dorothée Schenk
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Das System sei besonders einfach, erklärt der gebürtige Libanese. Lediglich zwei Schritte seien vonnöten, bevor sich gänzlich dem Vergnügen gewidmet werden könne. „Mit meinem Smartphone scanne ich den QR-Code, was mich direkt zu der Website bringt, auf der ich mich anmelden kann“ erläutert er und demonstriert das Verfahren anhand eines kleinen dreieckigen Papieraufstellers. Bei jeder weiteren Anmeldung müsse lediglich der auf diesen Aufstellern aufgedruckte QR-Code gescannt werden, da die persönlichen Daten im Cache des eigenen Gerätes so lange gespeichert werden, bis dieser gelöscht werde. Im Gegensatz zu den aktuell diskutierten Apps, sei das INcheck Verfahren gänzlich werbefrei und sammele keinerlei persönliche Daten für den Verkauf an Drittanbieter, verdeutlicht Nehme. Der Veranstalter oder Gastgeber besitze lediglich verschlüsselte digitale Ordner, die auf Anfrage des Gesundheitsamtes einfach und effizient übermittelt werden können. Nach 4 Wochen würden sämtliche persönliche Daten gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gelöscht.

In der analogen Umsetzung ist das System ähnlich einfach aufgebaut. Zum einen was Menschen ohne Smartphone angeht und zum anderen bezüglich der Bereitstellung. An der Tür etwa der Lokalität stünde ein Aufsteller mit aufgedrucktem QR-Code. Im Falle eines Restaurants etwa, in dem der Kunde an einem Tisch oder Ort verweilt, würden die bereits beschriebenen dreieckigen Papieraufsteller zum Einsatz kommen. Für den Gast sei das Prinzip in beiden Fällen dasselbe, so Nehme und sollte das Abmelden vergessen werden, geschehe das automatisch, durch eine voreingestellte Zeitschaltuhr, spätestens am Ende des Betriebstages. Für die Kunden, die kein Smartphone und damit keine Möglichkeit das System zu nutzen besitzen, gibt es eine Visitenkarte mit aufgedrucktem persönlichem QR-Code. In solchen Fällen kann der Veranstalter mit dem eigenen Gerät eben diesen scannen und die Anmeldedaten des Kunden registrieren. In der Zukunft müsse der Kunde dann lediglich diese Karte zeigen und sie von einem betrieblichen Mobilgerät scannen lassen um sich anzumelden.

Für die nahe Zukunft arbeite das Unternehmen mit Sitz in Wegberg hauptsächlich an der Optimierung der Schnittstelle zu „SORMAS eXchange“, der Pandemiemanagement Software mit der bald bundesweit sämtliche Gesundheitsämter arbeiten sollen. Ebenso ist geplant, dem Veranstalter oder Gastwirt die Möglichkeit zu geben, beispielsweise eine Speisekarte, Tagesordnung oder Preisliste auf der Anmeldeseite zu hinterlegen. Weitere Informationen so wie ein Registrierformular für interessierte Betriebe sind auf der Internetseite https://incheck-gmbh.de/ zu finden oder per E-mail an [email protected] zu erfragen.


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