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Kirchberg braucht einen „Ort der Begegnung“

Mit der Veranstaltungsreihe "Die Verwaltung kommt zu Ihnen" sollen die Einwohner der Stadtteile im Austausch mit der Verwaltung der Stadt sein. Das erste Event dieser Art hat in der Kirche St. Martinus in Kirchberg stattgefunden. Zu einer Vielzahl an Themen bekamen die Einwohner direktes Feedback.

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Bürgermeister Axel Fuchs sowie weitere Vertreter der Stadt suchen bei einer neuen Veranstaltungsreihe den Kontakt zu den Bürgern. Foto: Mira Otto
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Kirchberg gilt als eines der Dörfer mit dem meisten „Potential“, wie Axel Fuchs es ausdrückte. Das heißt, dass in Kirchberg besonders viele Maßnahmen umgesetzt werden könnten. Während des Austauschs fragten die Einwohner dementsprechend ab, wann diese Maßnahmen von der Stadt angepackt werden. Besonders Bauprojekten galt die Aufmerksamkeit. Zu Anfang durften die Einwohner der Stadtteile auf ihre Belange aufmerksam machen, Fragen stellen und auch auf Missstände aufmerksam machen. Anschließend konnten die Bürger ihre Wünsche und Anregungen auf Karten schreiben, die im Rathaus ausgewertet werden.

Begegnungsstätte und Dorfzentrum 

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Viele Kirchberger, besonders Vereinsmitglieder, wünschen sich ein Gebäude, in denen Veranstaltungen abgehalten werden können oder schlicht Treffpunkt ist. Dies war gleich mehrfach Thema. Dabei sorgte auch der Lindenhof, die ehemalige Kneipe des Dorfes, für Gesprächsstoff. Das Gebäude steht seit Jahren leer und wird von einem Bauzaum geschmückt.

„Der Lindenhof ist abgängig. Es geht kein Weg daran vorbei, dass dieses Gebäude abgerissen wird. Sie wissen alle, die Eigentumsverhältnisse machen uns ein kleines Problem. Wir als Stadt hätten dieses Areal gerne gekauft, einfach um etwas Schönes und Neues dort zu bauen“, sagte Axel Fuchs in die Runde. Ein gutes Angebot, so gut, dass nicht alle in der Verwaltung der Stadt mit der Höhe der Summe zufrieden gewesen wären, habe es laut dem Bürgermeister bereits gegeben. Dieses sei aber von den jetzigen Eigentümern abgelehnt worden. Fuchs weiter: „Wir brauchen einen Ort der Begegnung und ich glaube, wir müssen an dieser Stelle größer denken. Das kann ein Ort der Begegnung werden, es kann sogar ein Ort der Nahversorgung werden. Das hängt ein bisschen von ihnen [den Kirchbergern] ab.“ Geschlossen wurde das Statement durch den Applaus der Kirchberger.

Neben dem Lindenhof sind auch andere Standorte denkbar. So könnte auch auf einer Fläche neben dem Sportplatz ein solcher Ort geschaffen werden. Gleichzeitig machte eine Frau im Plenum darauf aufmerksam, dass ein Gebäude für Events auch die Vereine entlasten würde. Momentan muss für größere Veranstaltungen ein Zelt aufgebaut werden. Das kostet Geld und ist eine Belastung für die Menschen, die beim Ab- und Aufbau mithelfen. Während der Diskussion zeichnete sich eines ab: Man ist sich einig, dass eine solche Stätte nicht für ein bestimmten, sondern für alle Vereine geschaffen werden soll.

Dann erhob sich eine Frau um Publikum: „Mich würde mal interessieren, wie lange es dauert, bis das fertig ist. So ungefähr.“ Fuchs holte tief Luft. Das Plenum lachte auf. „Wenn nichts ungewöhnliches passieren sollte, rechne ich so ungefähr mit zwei Jahren.“ Dieses mal lauteres, ungläubiges Gelächter. „Das geht“, gab der Bürgermeister zurück.

Keine Wiederbelebung der Schule 

Zu Anfang des Jahres war die Wiederbelebung der „Alten Schule“ im Schindberg ein Thema. Momentan wird das Gebäude vielseitig genutzt. Unter anderem halten die Vereine hier häufig ihre Besprechungen oder kleinere Veranstaltungen ab.

Axel Fuchs nahm auf Nachfrage sofort allen Wind aus den Segeln: „Davon müssen wir uns verabschieden, es wird keine Schule in Kirchberg geben. Das ist kostenmäßig gar nicht machbar.“ Dabei verwies er auf die Anzahl der Schüler in Kirchberg und auf die Umrechnung der Schüler pro Kopf. Schulstandort werde die Kernstadt bleiben. Dann machte er auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: „Wenn man über den Tellerrand hinausblickt, lernen die Kinder dann auch Kinder aus den anderen Dörfern kennen.“

Sanierung der Straßen 

„Wir werden das Unterdorf jetzt anpacken“, gab Robert Helgers vom Tiefbauamt bekannt. „Die ganzen Betonstraßen kommen raus, wir machen die Kanäle neu.“ Sofort die Frage von einem Einwohner: „Wer trägt die Anliegerkosten?“ „Über die Kanaltrasse kommt eine neue Straße, damit haben sie keine Kosten. Sollten sie der Meinung sein, dass die Straße samt Gehwegen neu machen wollen, dann wäre in der Kostenmasse nur ein Gehweg und davon müssten Sie nur die Hälfte bezahlen“, sagte Schumacher und weiter: „Günstiger kommt man nicht an eine schöne Straße, aber das werden Sie mit entscheiden können.“

Auch über die anhaltende Baumaßnahme im Pastoratsberg wurde gesprochen. Die Baumaßnahme sei wie eine Operation am offenen Herzen, so Schumacher. Der Kanal sei sehr tief, außerdem verkompliziere sich die Maßnahme durch die zahlreichen Leitungen im Boden der Straße. Das schlechte Wetter sei auch nicht zuträglich gewesen. Im April oder Mai werde man aber fertig sein.

Die Veranstaltungskette „Die Verwaltung kommt zu Ihnen“ wird in allen 16 Stadtbezirke Jülichs weitergeknüpft. Durch die Terminreihe soll ein direkter Austausch zwischen Bürger und Stadt hergestellt werden.

Weitere Veranstaltungen von „Die Verwaltung kommt zu Ihnen“

Die nächste Veranstaltung findet bereits morgen in Bourheim statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.juelich.de/aktuelles?news=Verwaltung_kommt_zu_Ihnen.


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