Das Wasserdefizit im Boden aus dem Vorjahr und die geringen Niederschlagsmengen der Sommermonate hätten das Wachstum der Zuckerrüben beeinträchtigt.“Aber die Situation ist nicht so angespannt wie im Dürrejahr 2018″, heißt es in der Pressemitteilung. Das Blattwerk der Rüben sei gesund und mit weiterem Niederschlag in den nächsten Wochen bestehe zusätzliches Wachstumspotenzial auf dem Acker. Obwohl der Zuckergehalt in einigen Regionen Deutschlands auf einem hohen Niveau läge, würden die Rübenerträge insgesamt dadurch nicht kompensiert. „Jede Rübe zählt“, kommentiert Geschäftsführer Uwe Schöneberg die Situation. „Unsere Lager sind so gut wie leer und die Kunden aus Industrie und Handel ordern neuen Zucker. Daher ist es wichtig, dass die Kampagne nun startet und die ersten Landwirte ihre Früchte liefern.“
Zuckerwerk in Jülich ist gut vorbeitet für Kampagne 2019
Wie jedes Jahr wurde die kampagnefreie Zeit im Werk Jülich wieder für umfangreiche Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen genutzt, wie etwa Optimierung der Verdampfstation und des Kalkofens. Zudem hat Pfeifer & Langen im Sommer 2019 mit dem Bau einer Produktionsstätte für neue Verpackungslinien, einer Beladehalle sowie neuer Läger für Produkte und Packmittel begonnen, um höchste Qualität und flexibelste Lieferfähigkeit sicherzustellen. So kann in Zukunft der in Jülich produzierte Zucker direkt vor Ort in Haushaltsgrößen abgepackt werden. Dies wird künftig Transportwege reduzieren und eine Verbesserung der Auslastung aller Anlagen und Maschinen sichern. Es wurde besonders darauf geachtet, einen reibungslosen Ablauf der Rübenkampagne zu gewährleisten, während parallel die Arbeiten am Neubau fortgesetzt werden. Mit rund 168 Stammbeschäftigen, darunter 12 Auszubildenden, und 50 weiteren Kampagnekräften startet Jülich gut vorbereitet in die neue Saison.
Gut vorbereitet ist auch die Polizei, die laut Pressemitteilung durchgängig während der „Rübenkampagne 2019“ auf den Hauptzulieferstrecken, insbesondere der Landesstraße 241 und den Bundesstraßen 55 und 56, immer wieder Geschwindigkeitskontrollen vornimmt. Die Geschwindigkeit auf der nördlichen Zufahrt zur Zuckerfabrik Jülich wird im Bereich der Oststraße / Wiesenstraße für alle Fahrzeuge rund um die Uhr auf 30 km/h gesenkt. Wie schon im letzten Jahr wird auch während dieser Kampagne Tempo 30 auf der Brunnenstraße angeordnet. Diese Geschwindigkeitsbegrenzung gilt zwischen 22 und 6 Uhr für Lkw über 7,5 Tonnen. Aus
Lärmschutzgründen wird außerdem in der Ortsdurchfahrt Mersch, auf der „Alte Reichstraße“, die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen auf 30 km/h beschränkt.
Die wichtigsten Hinweise fasst die Polizei so zusammen: In der Zeit von Montag, 6 Uhr, bis Samstag, 20 Uhr, ist für die Zuckerfabrik in Jülich eine 24-Stunden-Anlieferung geplant. Vor allem im Stadtgebiet Jülich kann es daher im Bereich des Kreisverkehrs in Höhe der Fabrik, aber auch im Kreuzungsbereich der Römerstraße / Brunnenstraße / Wiesenstraße und auf der Alten Dürener Straße in Höhe der Zufahrt des Discounters zu Beeinträchtigungen kommen. Gerade in Kurvenbereichen oder an Einmündungen kommt es immer wieder vor, dass Rübentransporte einzelne Früchte ihrer Ladung verlieren, die nachfolgende Verkehrsteilnehmer zu unerwarteten Brems- oder Ausweichmanövern veranlassen. „Bitte stellen Sie sich in den kommenden Monaten auf Hindernisse dieser Art
ein und passen Sie Ihr Fahrverhalten an! Auch mit einer Verschmutzung der Fahrbahn durch zurückbleibende Erdanhaftungen muss gerechnet werden. Vorausschauendes Fahren verringert das Risiko, in unerwartete Gefahrensituationen zu geraten.“
Gefahrenmomente entstehen auch oft da, wo motorisierte Verkehrsteilnehmer die meist langsam fahrenden Rübentransporter überholen. „In diesem Zusammenhang ist es unerlässlich, ausschließlich bei klarer Verkehrslage zu überholen und sich an ausgeschilderte Überholverbote zu halten! Kalkulieren Sie immer mit ein, dass Rübenfahrzeuge auch auf Feldwege abbiegen oder aus diesen herausfahren könnten.“ Insbesondere für Fußgänger und Zweiradfahrer betont die Polizei die Bedeutung der eigenen „Sichtbarkeit“ realistisch einzuschätzen. Im sogenannten „Toten Winkel“ eines Transportfahrzeugs könne es schnell zu brenzligen Begegnungen kommen. „Bedenken Sie, dass ein Lkw mit Anhänger einen großen Wendekreis hat und ein Abbiegevorgang eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt.“