„Vor allem für junge Menschen, die sich im ersten oder zweiten Lehrjahr befinden und täglich einen weiten Weg zur Arbeit pendeln, muss Mobilität erschwinglich sein“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Laut einer Untersuchung des Zusammenschlusses „IHK NRW“ sieht ein Großteil der 7.625 befragten Azubis und 1.476 Betriebe einen Handlungsbedarf bei ÖPNV-Tickets für junge Menschen.
Unternehmen sprechen sich der Befragung zufolge vor allem für eine attraktivere Preisgestaltung aus. „Der Abschluss eines Ausbildungsvertrags darf auf keinen Fall daran scheitern, dass ein Azubi mit den Fahrtkosten überfordert ist“, betont Bayer: „Mit entsprechenden Angeboten können die Verkehrsverbünde junge Menschen für den ÖPNV gewinnen und sie langfristig als Kunden an sich binden.“
Laut der IHK-Untersuchung ist es den Ausbildungsbetrieben allerdings wichtig, dass „Azubi-Tickets“ ein freiwilliges Angebot darstellen. Als Grund dafür nannten die Befragten die zum Teil ungünstigen ÖPNV-Anbindungen zwischen Gewerbegebieten und Stadtzentren. Die Unternehmen fordern zudem, dass künftige Angebote verbundübergreifend gültig sind. Aktuell zahlten Auszubildende häufig deutlich mehr, wenn der Betrieb in einem anderen Verkehrsverbund als ihr Wohnort liegt. „Ziel muss es sein, dass Azubis mit ihrem Ticket kostengünstig und unabhängig von Zuständigkeitsbereichen zu ihrem gewünschten Ausbildungsplatz und zur Berufsschule gelangen können“, resümiert Bayer.