„Die Wettbewerbsfähigkeit der energieintensiven Betriebe mit ihren Wertschöpfungsketten und 25.000 Mitarbeitern ist für unsere Wirtschaftsregion ein Schlüsselfaktor“, betonte Mainz. Er appellierte an die neu gegründete „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ der Bundesregierung, dies bei den Planungen zum Kohleausstieg zu berücksichtigen. „Es sollte nicht das Ziel sein, den Niedergang der Braunkohle zu sozialisieren, sondern die Potenziale unserer Chancenregion zu nutzen“, erklärte Mainz.
Unterstützung sicherte etwa Claudia Moll zu, SPD-Bundestagsabgeordnete aus der Städteregion Aachen: „Unser Wirtschaftsraum ist noch nicht so weit. Ich sehe uns auf einem guten Weg, aber bis zum Jahr 2030 werden wir keinen vollständigen Strukturwandel vollzogen haben.“ Der IHK Aachen zufolge sollen die hiesigen Forschungseinrichtungen in Zusammenarbeit mit den regionalen Betrieben etwa durch die Entwicklung von alternativen Energiequellen, intelligenten Netzen oder Speichertechnologien maßgeblich zum erfolgreichen Strukturwandel und damit zum Klimaschutz beitragen.
Als weiteres zentrales Anliegen der Wirtschaft führten die Unternehmer die Bildung ins Feld. „Vielen Schulabgängern sind die Vorteile einer betrieblichen Ausbildung nicht bewusst. Stattdessen beginnen sie nach dem Abitur wie selbstverständlich ein Studium“, sagte Alexander Wilden, Inhaber der Schwartz GmbH aus Simmerath. Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung und des Juniorenkreises forderten von den Politikern deshalb ein größeres Engagement für die Gleichwertigkeit von beruflichen und akademischen Abschlüssen. „Unsere duale Ausbildung ist international oft angesehener als in Deutschland selbst. Um hervorragend qualifizierte Jugendliche zu gewinnen, müssen wir das Image dieses Bildungswegs fördern“, erklärte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium. Auch die Bundestagsabgeordneten Rudolf Henke (CDU) und Ulla Schmidt (SPD) teilen die Sorge um den Fachkräftemangel und sicherten ihre Unterstützung zu.