Im Zuge der Sanierung des Hauptgebäudes der RWTH Aachen haben sich die Universität und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (kurz BLB NRW) geeinigt, das Gerüst, das die altersbedingt brüchige Natursteinfassade des Gebäudes absichert, durch eine moderne Netzeinfassung auszutauschen, bevor zu einem späteren Zeitpunkt die Fassade saniert werden kann. Hintergrund der Entscheidung ist, dass zunächst laufende Sanierungsmaßnahmen für Forschung und Lehre Priorität haben, wie zum Beispiel die Ersatzneubauten für die Gesteinshüttenkunde und die Elektrotechnik Melaten oder die Sanierung des Sammelbaus Bauingenieuerwesen auf der Hörn.
Historische Visitenkarte der Hochschule
Die neue Netzeinfassung der Fassade erinnert an eine künstlerische Verhüllung und wirkt sehr repräsentativ. „Das Hauptgebäude ist die historische Visitenkarte der Hochschule. Diese darf keinen heruntergekommenen Eindruck machen und Beliebigkeit ausstrahlen. Die neue Lösung ist gelungener Umgang mit dem sanierungsbedürftigen Zustand des Gebäudes. Ich bin mir sicher, dass dieser Anblick vielen in Erinnerung bleiben wird, auch wenn wir uns alle wieder auf ein Gerüst- und Netz-freies saniertes Hauptgebäude freuen“, erklärt der Rektor der RWTH Aachen, Prof. Ulrich Rüdiger. Die Konstruktion besteht aus zwei Netzen. Das untere Netz ist ein weißes Staubnetz, über dem ein beigefarbenes Tragnetz angebracht wird.
Sanierungen im Kernbereich der RWTH
Der BLB NRW arbeitet aktuell zudem daran, zahlreiche Gebäude im Kernbereich der RWTH zu sanieren: Zum Beispiel wird für den Ersatzneubau der Eisenhüttenkunde derzeit ein Wettbewerb vorbereitet.Die Planungen zur Sanierung des Kármán-Auditorium laufen, vorab wurde das gesamte Gebäude mit einem 3D-Laserscan aufgenommen. Die Grundsanierung des für nachhaltiges Bauen ausgezeichneten Sammelbaus Maschinenwesen wurde vor kurzem abgeschlossen. Und die Fassade des denkmalgeschützten ehemaligen Couven-Gymnasiums wurde bei laufendem Betrieb saniert. Im Innern des
Hauptgebäudes und im rückwärtigen Hof wurde in einem ersten Schritt ein neuer Aufzug montiert und damit eine wesentliche Verbesserung der barrierefreien Nutzung des Gebäudes erzielt.