„Das Rheinland verfügt über eine starke Wirtschaftskraft und gute Perspektiven, allerdings drückt die Unsicherheit auf den Weltmärkten die Stimmung der Betriebe“, sagt Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen: „Hinzu kommt die immer größere Sorge um eine ausreichende Zahl von Fachkräften und Auszubildenden.“ Auch wenn sich die Unternehmen im Herbst IHK-Angaben zufolge etwas zurückhaltender zeigen als noch zum Jahresbeginn, gehen 23 Prozent der Betriebe weiterhin davon aus, dass ihre Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten besser verlaufen. Nur zwölf Prozent rechnen mit einer Verschlechterung; 65 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus.
Deutlich gesunken sind hingegen die Exporterwartungen im Vergleich zur Umfrage vom Jahresbeginn. Der Anteil der Betriebe, die mit einem wachsenden Exportgeschäft rechnen, reduzierte sich um zehn Punkte auf 27 Prozent. Zudem sind es mit 15 Prozent mittlerweile doppelt so viele Unternehmen wie zum Jahresbeginn, die sinkende Exportzahlen erwarten. Hohe Erwartungen haben nach wie vor die Chemische Industrie und die Elektro-Industrie. Pessimistischer sind das Papier-, Pappe- und Druckgewerbe sowie das Ernährungsgewerbe eingestellt. Die Beschäftigungs- und Investitionspläne der Unternehmen bleiben auf hohem Niveau stabil: Fast jeder dritte Betrieb plant für die kommenden zwölf Monate eine Steigerung der Ausgaben. Mehr als 25 Prozent wollen in dieser Zeit das Personal erweitern – vor allem die IT-Branche, die Chemische Industrie sowie Berater und Wirtschaftsprüfer.
Der demografische Wandel sowie volle Auftragsbücher und eine sinkende Zahl von Ausbildungsbewerbern machen den Fachkräftemangel laut den IHK-Umfragen zum höchsten Risiko für die Unternehmen – gefolgt von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der Inlandsnachfrage sowie den Energie- und Rohstoffpreisen. Bei den Industriebetrieben stehen die Auslandsnachfrage sowie die Energie- und Rohstoffpreise an erster und zweiter Stelle.
Das komplette „Konjunkturbarometer Rheinland“ der IHKs steht unter bereit.