„Unsere Region steht vor großen Veränderungen. Der Strukturwandel ist keine bloße Theorie, sondern findet praktisch vor unserer Haustür statt“, so der Jülicher Bürgermeister Axel Fuchs, der hofft, dass sich mit ihm viele Menschen an dieser Schatzsuche und Werkstatt beteiligen.
Ab 2030 wird der Tagebau Hambach mit Wasser aus dem Rhein befüllt. Über einen Zeitraum von 40 bis 60 Jahren entsteht hier einer der größten Seen Deutschlands. Mit dem Rahmenplan Hambach wird das zukünftige Umfeld rund um den Tagebau geplant. Dazu gehören naturnahe Gebiete als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Freizeit, touristische Infrastruktur, neue kulturelle und wirtschaftliche Einrichtungen sowie Wohn- und Arbeitsstätten. Diese neuen Nutzungen sollen intelligent und vernetzend an bestehende Orte und Landschaften anknüpfen.
Die Bürgerschaft ist dabei besonders gefragt. Die „Schatzkarte Hambach“ gibt ihr die Möglichkeit, sich aktiv am Prozess der Neugestaltung der Tagebaulandschaft zu beteiligen. Gemeinsam sollen besondere Orte als Schätze der Region sichtbar gemacht werden. Das können Landschaften, Aussichtspunkte, Freizeithighlights, historische Relikte oder anderes sein. Gleichzeitig wird nach Zukunftsschätzen ge- fragt. Welche Orte wünschen sich Menschen der Region für die zukünftige Landschaft am und im Tagebausee? Während des Workshops haben die Teilnehmenden außerdem die Gelegenheit, sich mit Vertretungen der Kommunen, Planenden und anderen Mitwirkenden auszutauschen.
In verschiedenen Arbeitsgruppen mit etwa 10 bis 15 Personen können die persönlichen Schatzorte und Wünsche auf großen Luftbildern markiert werden. Für die interaktive Schatzkarte gibt es vier Kategorien: Natur und Landschaft, Alltagsleben, Baukultur sowie Freizeit und Erholung. Stellwände mit Motiven der Tagebaulandschaft und detaillierte Kartenausschnitte geben Impulse für Ideen. Diese Schatzkarte wird in die Ausarbeitung des Rahmenplans Hambach einfließen.
Im Vorfeld der Bürgerschaftsbeteiligung finden Einzelgespräche mit den Kommunen sowie Vertretungen regionaler Fachplanungen statt, die ebenfalls in der Entwurfsplanung berücksichtigt werden. Die Entwürfe der Rahmenplanung für das Neuland Hambach werden in einem zweiten Beteiligungsformat im Sommer 2023 vorgestellt. Nachdem das Bild für die Zukunft mit See gezeichnet ist, gilt es dann, die Tagebaufolgelandschaft während der unterschiedlichen Befüllungsphasen gemeinsam zu denken und Fokusräume zu definieren.
Anmeldungen für die Veranstaltung „Schatzkarte Jülich, Niederzier und Titz“ am Montag, 13. Juni, 18 bis 21 Uhr in der Kulturmuschel Jülich werden über den Link eveeno.com/neuland-hambach entgegengenommen. Anmelden können sich grundsätzlich alle Bürgerinnen und Bürger. Da die Personenzahl begrenzt ist und eine ausgewogene Gruppenzusammensetzung angestrebt wird, werden spätestens drei Tage vor der Veranstaltung alle Interessierten informiert, die teilnehmen dürfen. Weitere Informationen können unter [email protected] erfragt werden.
Ebenso kann die Bürgerschaft der künftig in unmittelbarer Nähe des Indesees in mehreren Veranstaltungen der indeland GmbH ihre Ideen und Vorstellungen anbringen.
Die öffentlichen Werkstätten finden in Schophoven am Montag, 20. Juni, in Merken am Dienstag, 21. Juni, und Inden/Altdorf am Mittwoch, 22. Juni, jeweils als Präsenzveranstaltung von 18 bis 21 Uhr statt. Die Teilnahme ist für alle Interessierten offen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zur Vorbereitung auf die öffentlichen Workshops findet bereits am 31. Mai im Technologiezentrum Jülich ein Fachworkshop statt. Hierzu werden Fachverbände, Institutionen und Planungsverantwortlichen ihre Impulse und Bedarfe herausarbeiten sowie Stärken und Schwächen des aktuellen Planungsstands erörtern. Außerdem findet in der Woche vor den Workshop-Terminen am 15. Juni von 15 bis 17 Uhr das 9. Zukunftslabor indeland in der Kirche St. Barbara in Inden-Schophoven statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldung unter www.zukunftslabor-indeland.de.