Das Institut Laue-Langevin ist seit fünfzig Jahren führend auf dem Gebiet der Neutronenforschung und -technologie und beherbergt mit dem Hochflussreaktor HFR die derzeit leistungsstärkste Forschungsneutronenquelle weltweit. Rund 1400 Forschende aus Universitäten, Forschungszentren und Industrie aus etwa 40 Ländern nutzen die Anlage jedes Jahr für wissenschaftliche Untersuchungen. Finanziert und geführt wird das ILL gemeinsam von Frankreich, Deutschland und Großbritannien, wobei das Forschungszentrum Jülich der deutsche Gesellschafter ist. Elf weitere europäische Länder beteiligen sich als sogenannte wissenschaftliche Mitglieder und tragen zu etwa einem Viertel zum jährlichen Haushalt bei.
Mit dem heute unterzeichneten Protokoll verlängern Frankreich, Deutschland und Großbritannien ihre Unterstützung für die Forschungsanlage für einen weiteren Zehnjahreszeitraum. Für die neue Vertragslaufzeit werden Beiträge in Höhe von rund einer Milliarde Euro erwartet. „Dies belegt den enormen Stellenwert, den die Forschung mit Neutronen für uns hat und welchen großen Beitrag sie für die Lösung der drängendsten Probleme unserer Gesellschaft leistet“, erklärt Dr. Astrid Lambrecht, Vorständin des Forschungszentrum Jülich und seit dem 1. September Vorsitzende des Aufsichtsrats des ILL.
Nach Modernisierung seiner Neutronenquelle und der Instrumente steht den Nutzern damit die derzeit weltweit führende Neutronenanlage weiterhin zur Verfügung. Parallel wird im schwedischen Lund die Europäische Spallationsquelle (ESS) gebaut und in Betrieb genommen – mit wesentlicher Unterstützung durch das Forschungszentrum, welches auch eine Außenstelle am ILL betreibt, das Forschungszentrum HEREON in Geesthacht und die Technische Universität München. Neben dem ILL stellen in Europa vor allem die deutsche Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz in Garching, die britische Quelle ISIS und das schweizerische Paul-Scherrer-Institut Neutronen für Forschungszwecke zur Verfügung.