Angesichts eines erneuten Wettrüstens und zunehmender internationaler Konflikte ruft das Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ zu einer Fahrraddemo am Samstag, 29. August, für Frieden und Abrüstung auf. Zudem wird die Demonstration von den Organisationen auch in Erinnerung an den Antikriegstag und das Ende des 2. Weltkrieges vor 75 Jahren veranstaltet.
Gegen 12 Uhr starten Akteure von „Stop Westcastor“ am Kulturbahnhof in der Bahnhofstraße. Die Fahrradroute führt in die Richtung Haupteingang des Forschungszentrums Jülichs (FZJ) und endet vor dem Eingangsbereich der Enrichment Technology Company (ETC). Gegen 14 Uhr findet dort eine Abschlusskundgebung statt.
Vor Ort soll auch das ETC direkt kritisiert werden, da das Unternehmen, da „das ETC – ein Tochterunternehmen des Urenco-Konzerns – Zentrifugen für Urananreicherungsanlagen erforscht, entwickelt und baut .“ Dazu Marita Boslar von Aktionsbündnis „Stop Westcastor“: „Die angewandte Zentrifugentechik zur Urananreicherung ist eine massive Bedrohung für den Frieden. Zukünftig soll Uran 235 – das bislang auf fünf Prozent angereichert wurde – auf bis zu 19,75 Prozent angereichert werden. Urenco hat angekündigt, in der firmeneigenen Urananreicherungsanlage in New Mexiko (USA) Kapazitäten für eine Vervierfachung des bisherigen Urananreicherungsgrads für Brennelemente aufzubauen. Das hochangereicherte Uran gilt als waffenfähig und somit werden atompolitische Sicherheitsbarrieren durchbrochen.“
Nicht nur die Bedrohung durch die militärische Nutzung der Atomkraft ist Thema des Aufrufes. In Jülich gehe es auch um die weitgehend zivile Nutzung, genauer um die Hinterlassenschaften aus mehreren Jahrzehnten Atomforschung des FZJ.