Das Forschungszentrum Jülich hat Dr. Rebekka Tesch mit dem Exzellenzpreis ausgezeichnet. Die Chemikerin hat im Rahmen ihrer Promotion Computing-Methoden weiterentwickelt, die dazu beitragen, Materialien für Batterien und Brennstoffzellen effizienter und langlebiger zu machen – wichtig für den Fortschritt der Energiewende. Sie war von 2020 bis 2023 Doktorandin am Institut für Energie- und Klimaforschung im Institutsbereich Theorie und computergestützte Modellierung von Materialien in der Energietechnik des Forschungszentrums Jülich. Anfang 2024 verteidigte sie erfolgreich ihre Dissertation an der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH Aachen.
„Der Exzellenzpreis ist eine tolle Anerkennung für meine Forschung und die Forschung meiner Gruppe. Außerdem habe ich während meiner Promotion zwei Kinder bekommen und freue mich zu zeigen, dass es mit der richtigen Unterstützung trotzdem möglich ist, exzellente Forschung zu betreiben,“ sagt Rebekka Tesch.
Unterstützt wurde sie in ihrem interdisziplinären Vorhaben von einem internationalen Team und der Rechenkraft des Jülicher Supercomputers JURECA. Batterien und Akkus benötigen bestimmte Materialien als Katalysatoren, um elektrochemische Reaktionen in Gang zu setzen, die die Speicherung und Umwandlung von Energie ermöglichen. Mit Hilfe computergestützter Chemie, der Computational Chemistry, lassen sich grundlegende elektrochemische Prozesse besser verstehen, indem der Supercomputer das Verhalten bestimmter Materialien simuliert. Allerdings sind die Methoden noch stark verbesserungswürdig. Tesch verfeinerte bestehende quantenmechanische Methoden und simulierte damit das Verhalten von Materialien auf atomarer Ebene – was eine verbesserte und präzisere Beschreibung elektrochemischer Prozesse ermöglicht. So könnten künftig neue Materialien für Bauteile effektiver gefunden werden, die die Energieumwandlung und -speicherung langlebiger, effizienter und kostengünstiger machen.
„Dr. Rebekka Tesch hat mit ihrer herausragenden Forschung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung leistungsstarker und kostengünstiger Energiespeicher und Energieumwandlungsgeräte geleistet. Ihre Forschung zeigt, wie innovative und interdisziplinäre Forschungsansätze die Energiewende vorantreiben. Wir sind stolz, eine so talentierte junge Wissenschaftlerin begleitet zu haben und freuen uns darauf, ihre weitere Karriere zu verfolgen“, sagt Prof. Astrid Lambrecht, Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich.
Seit 2009 vergibt das Forschungszentrum den Exzellenzpreis an junge, international erfolgreiche Wissenschaftler:innen für eine herausragende Dissertation, die in wesentlichen Teilen in Jülich erstellte wurde, und entsprechende Leistungen in der Post-Doc-Phase. Diese muss durch eine hochrangige Jury aus vier internen und vier externen Professoren und Professorinnen sowie durch schriftliche externe Gutachten bestätigt werden. Mit Rebekka Tesch steigt die Gesamtzahl der Preisträger und Preisträgerinnen auf 42.