Der Satellit ‚Far-infrared Outgoing Radiation Understanding and Monitoring‘, kurz FORUM, wird globale Karten der von der Erde abgestrahlten kühlenden Infrarot-Strahlung liefern. Gemessen wird bei Wellenlängen zwischen 6,5 und 100 Mikrometer in hoher spektraler Auflösung. Erstmals wird dabei auch der wichtige Anteil der Strahlung mit Wellenlängen größer als 15 Mikrometer spektral aufgelöst erfasst. Dieser ist für etwa die Hälfte der Strahlungskühlung der Erde und ihrer Atmosphäre verantwortlich. Der gleiche Wellenlängenbereich trägt außerdem zum Treibhauseffekt bei, ebenfalls zu etwa 50 Prozent. Darüber hinaus enthalten die Messungen sogenannte spektrale Fingerabdrücke von Wasserdampf und Eiswolken, die den menschengemachten Treibhauseffekt verstärken. Diese Verstärkungsfaktoren bestimmen wesentlich die Klimasensitivität – ein Maß, das angibt, um wieviel Grad die globale Temperatur bei einer Verdopplung des CO2-Gehalts steigen wird. Dieses Maß ist zurzeit mit großen Unsicherheiten behaftet.
„Die Benchmark-Messungen von FORUM werden helfen, die komplexen Vorgänge des Treibhauseffekts und seiner Verstärkungsmechanismen besser zu verstehen und so globale Klimaprognosen verbessern“, erklärt Prof. Martin Riese, Direktor des Jülicher Instituts für Stratosphärenforschung. „Damit ermöglichen sie eine genaue Bewertung des Klimawandels und stellen die aktuellen Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele auf eine sicherere Grundlage. Das macht sie auch zu einer wichtigen Grundlage für politische Entscheidungen.“