Start Stadtteile Jülich „Es geht uns alle etwas an“

„Es geht uns alle etwas an“

„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Mit diesem und weitern Sprechgesängen zogen am Freitag, 24.September über 250 Demonstranten durch die Jülicher Innenstadt, um eine bessere Klimapolitik zu fordern.

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Bereits die selbstgebastelten Plakate machten auf das Hauptthema des Protestes aufmerksam. „Diese Bundestagswahl ist eine Klimawahl“, sagt Jennifer Jucha, Organisationsleiterin und Mitglied der Parents for future Bewegung. „Die meisten Parteien reden das Klima klein oder halten es für ein Problem, was sich von selbst löst“, sagte Jucha unter anerkennendem Applaus der Menge. Deshalb sei es notwendig, hier und heute kurz vor der Wahl für Klimaschutz und Klimapolitik zu demonstrieren. Als kleines „Warm-up“ wurden zunächst die Demosprüche einstudiert, bevor sich die bunt gemischte Truppe unter Einhaltung der allgemeinen Maskenpflicht in Bewegung setzte.

Kleine Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Rentner bildeten auf dem Weg am Rathaus vorbei, über den Marktplatz und schließlich zurück auf den Schlossplatz eine gutgelaunte Einheit. Durch Klatschen, Pfeifen und das Spielen von Bongos machten die engagierten Demonstranten laut stark auf sich aufmerksam und zogen die Blicke vieler neugieriger Zuschauer auf sich. Sogar den alltäglichen Autoverkehr brachten sie für circa 20 Minuten zum verstummen.

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Nach der Wiederankunft auf dem Schlossplatz ergriff Jens-Uwe Grooß das Wort. Der Wissenschaftler und Mitglied der Scientists for future Initiative forderte die wahlberechtigten Zuhörer auf, am Sonntag wählen zu gehen. Dies sei wichtig, damit man seinen Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen könne. „Es geht uns alle etwas an und es betrifft jetzt auch alle.“, erklärt er als Erwiderung auf die immer häufiger auftretenden Umweltkatastrophen. Um solche Ereignisse in Zukunft zu verhindern, müsse nicht nur die Politik angeklagt werden, sondern jeder Einzelne solle dafür sorgen, den eigenen CO2 Ausstoß zu verringern.

Auch Anton Stratmann, Mitglied der Fridays for future Organisation und Student, knüpfte an die Wichtigkeit der Senkung der CO2 Emissionen an. Er fordert eine Besteuerung dieser und ruft dazu auf, den Fortschritt nicht mehr auf Kosten des Klimaschutzes zu erwirken. Doch die Frage, auf wessen kosten der Fortschritt der Klimapolitik stattfindet, konnte er nicht beantworten. „Wer soll das bitte schön bezahlen?!“, ruft er frustriert aus. Dieses Problem wird von den großen Parteien nicht zu genüge beantwortet. Trotzdem ist für den Studenten sicher, dass diese Wahl den Kurs des Klimaschutzes vorgeben werde, weshalb er an alle appelliert, sich über die Klimaziele der Parteien zu informieren und danach eine fundierte Wahlentscheidung zu treffen.

Zum Erstaunen der Demonstranten kam es dann zu einer ungeplanten Rede, in der eine Frau den Brief ihrer Mutter vorlas. Mit der Angabe, dass es wichtig sei, besonders an die Ü 60-Jährigen zu appellieren, trat die Dame nach vorne. In einer emotionalen Rede brachte sie zum Ausdruck, wie wichtig das Konsumverhalten und die Bestrebungen zur Nachhaltigkeit jedes Einzelnen seien. „Wir schaffen es uns zu ändern“, gab die Frau den Anwesenden optimistisch mit auf den Weg. Bevor die Klimaaktivisten die Veranstaltung verließen, wurde ein letztes Mal ein Demospruch angestimmt. „What do we want?“-„Climate Change!“-„When do we want it?“-Now!“

Jülich ist ein eine von 472 deutschen Städten, in der die Aktion #allefürsKlima stattgefunden hat.


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