Für das Vorhaben haben sich die koordinierenden Forscher des Jülicher Instituts für Energie- und Klimaforschung (IEK-3) mit Experten des Jülich Supercomputing Centre (JSC) sowie mit Partnern der RWTH Aachen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zusammengeschlossen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Projekt, das im Oktober dieses Jahres startete, mit über 1,8 Millionen Euro.
Langfristige Modellrechnungen, wie sie die Forscher anstreben, sind bis jetzt nur in einer sehr geringen Auflösung möglich. Ganze Bundesländer werden dabei oftmals nur durch einen einzigen Datenknoten repräsentiert. Um den hohen Komplexitätsgrad eines Energiesystems abzubilden, das hochgradig auf erneuerbaren Energien basiert, ist das zu wenig.
In METIS (Methods and Models for Energy Transformation and Integration Systems) wollen die Forscher nun ein neues Werkzeug schaffen, mit dem sich verschiedene Fragestellungen zur Energiewende angehen lassen. Sind beispielsweise Offshore-Windräder und ein damit einhergehender Netzausbau volkswirtschaftlich günstiger als der Aufbau dezentraler, lokaler Windkraftanlagen? Wie sinnvoll ist der Einsatz von Power-to-X-Verfahren, mit denen sich die Energie von Wind und Sonne in Form von chemischen Energieträgern wie Wasserstoff speichern lässt? Und wie gut wäre ein Energiesystem gegen extreme Wettereignisse gewappnet, das überwiegend auf erneuerbaren Energien beruht?
Die Forscher wollen in METIS verschiedene Modelle schaffen, die detaillierte Wetter-, Last- und Infrastrukturdaten enthalten. Die Veröffentlichung ist als Open Source geplant, sodass die Modelle später auch von anderen Wissenschaftlern und Arbeitsgruppen frei genutzt werden können.