In Zeiten des Fachkräftemangels sowohl in Ausbildungs- als auch in Ingenieurberufen der Elektrotechnik sind hohe Abbruchquoten ein Problem, das angegangen werden will. Neben persönlichen Umständen oder fachlicher Umorientierung ist häufig die Wahl eines individuell nicht passenden Bildungsweges Teil der Ursache.
Die Zusammenarbeit vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der FH Aachen, der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, der Handwerkskammer Aachen (HWK) und der Städteregion Aachen Institutionen ermöglicht es, die Bedürfnisse junger Menschen, der Industrie und des Handwerks in der Region zu berücksichtigen, um so zukünftige Fachkräfte gezielt auszubilden. Der entscheidungsoffene Ansatz ermöglicht es jungen Menschen auf Basis eigener positiver Erfahrungen einen Bildungsweg zu wählen, der für sie passend und zielführend ist. Davon profitieren am Ende alle Beteiligten, weil weniger junge Menschen ihr Studium oder ihre Ausbildung abbrechen.
Bis zum Abitur oder Fachabitur haben die wenigsten Schülerinnen und Schüler eigene Erfahrungen mit Ausbildung oder Studium sammeln können und sollen dennoch eine Entscheidung treffen, deren Tragweite sie noch gar nicht überblicken können. Profitieren sie eher von geregelten Rahmenbedingungen, kollegialer Einbindung und festen Arbeitszeiten in einer betrieblichen Ausbildung oder bringen sie die nötige Selbstorganisation mit, um ein Studium erfolgreich zu meistern? Gerade im Bereich der Elektrotechnik sind beide Wege gleichermaßen vielversprechend, um erfolgreich ins Berufsleben zu starten. Das Fachgebiet bietet ein Lernumfeld mit abwechslungsreichen Inhalten und vielen spannenden Vertiefungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, etwa in den Bereichen Gebäudeenergietechnik, Industrie- und Anlagentechnik, Fahrzeugelektronik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Automatisierung und Robotik.
Beim Studiengang Elektrotechnik mit Ausbildungsorientierung (ETAUS) werden im 1. Semester sowohl Studien- als auch Ausbildungseinheiten integriert, so dass die Studierenden beide Bildungswege intensiv erfahren können. Dazu schließen die Studierenden parallel zur Bewerbung auf den Studienplatz an der FH Aachen einen Teilzeitausbildungsvertrag mit einem kooperierenden Betrieb ab. Im 1. Semester sind die Studierenden während der Vorlesungszeit von Oktober bis Januar vier Tage in der Woche an der FH Aachen, einen Tag in der
Woche im Betrieb, außerhalb der Vorlesungszeiten die ganze Woche. Begleitet wird das 1. Semester durch ein gemeinsames Mentoring durch den Ausbildungsbetrieb, die Kammern und die FH Aachen. Am Ende des 1. Semesters findet ein abschließendes Mentoringgespräch statt, so dass die Studierenden eine fundierte Entscheidung über den weiteren Bildungsweg treffen können: Entweder setzen sie das Studium an der FH Aachen fort oder sie führen die Ausbildung in Vollzeit fort.
Interessierte (Fach-)abiturienten und -abiturientinnen sowie Unternehmen, die sich vorstellen können, einen Teilzeitausbildungsplatz mit Option auf eine Vollzeitausbildung anzubieten, können sich unter [email protected] an den Studiengangskoordinator Prof. Dr. Felix Hüning wenden.
Weitere Informationen sind außerdem unter fhac.de/FB05/etaus verfügbar.