Start Magazin Zukunft & Wirtschaft Duales System der Berufsbildung erfolgreich etabliert

Duales System der Berufsbildung erfolgreich etabliert

Das duale Ausbildungssystem, für dessen Etablierung sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen im Rahmen einer Berufsbildungspartnerschaft seit dem Jahr 2012 einsetzt, gewinnt in Ecuador zunehmend an Bedeutung.

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Foto: geralt / pixabay
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Durch das gemeinsame Projekt von Kammern, Verbänden und Einrichtungen der beruflichen Bildung aus Deutschland und Ecuador konnten bisher acht Ausbildungsgänge nach deutschem Vorbild implementiert werden. Laut Einschätzung der IHK Aachen ist die Einführung der Ausbildungsstrukturen in dem südamerikanischen Land damit nachhaltig gelungen: „Die Abschlussprüfungen dort sind mittlerweile bis zu 80 Prozent identisch mit den deutschen. Dieses Ergebnis ist mehr als positiv“, sagte Michael Wirtz, IHK-Ehrenpräsident und Honorarkonsul von Ecuador, bei einem Besuch von S.E. Manuel Mejía Dalmau, Botschafter der Republik Ecuador, in Aachen.

Im Rahmen der Partnerschaft wurde in den vergangenen sechs Jahren das duale System für die Berufe „Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik“ (aktuell 34 Auszubildende), „Mathematisch-technischer Software-Entwickler“ (187), „Maschinen- und Anlagenführer“ (67), „Textilmechaniker“ (58), „Modeschneider“ (100), „Holzmechaniker“ (28), „Industriemechaniker und Elektroniker“ (28) sowie „Fachkraft für Lebensmitteltechnik“ (45) eingeführt. Die insgesamt 547 Auszubildenden sind vor Ort in derzeit 118 Betrieben beschäftigt und werden von 389 geschulten Ausbildern angeleitet. Im Dezember 2014 waren es noch 23 Azubis, fünf Unternehmen und 30 Ausbilder. „Seitdem sind die Zahlen kontinuierlich gestiegen. Trotz der Schwierigkeiten in Politik und Bildung in Ecuador hat sich das duale System gut entwickelt und damit sogar unsere Erwartungen übertroffen“, berichtet der IHK-Ehrenpräsident.

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Ziel des Projektes ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu verbessern. Damit wollen der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der das Projekt in Deutschland steuert, und die Aachener Kammer einen Grundstein für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung legen. So hat die IHK Aachen bisher etwa 15 Prüfer und Ausbilder – vor allem aus dem Kammerbezirk Aachen – vermittelt und im Zwei-Jahres-Rhythmus den Ausbildungsberater der Kammer, Martin Breuer, zum Betreuungsbesuch nach Ecuador entsendet. Mit dem neuen Hochschulgesetz in Ecuador wurde die deutsche Zertifizierung sogar mit dem ecuadorianischen Titel „Técnico“ gleichgestellt.

Die deutsche Begleitung läuft nach der Projektphase in diesem Jahr planmäßig aus. Zum weiteren Ausbau der beruflichen Bildung wurde im Januar die „Corporación Formados“ gegründet, die als Institution künftig die Positionierung gegenüber staatlichen Akteuren stärken und sich als strategischer Partner der ecuadorianischen Wirtschaft in der Berufsbildung aufstellen soll.

Neben der Zusammenarbeit im Bereich der dualen Ausbildung tauschten sich die Vertreter der IHK Aachen mit dem ecuadorianischen Botschafter bei ihrem Treffen zudem über die Arbeit des Solar-Instituts Jülich, die Initiative „Cyber Sicherheit Region Aachen“ sowie das Ernährungsgewerbe im Kammerbezirk aus.


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