Unter den Wissenschaftlern, die an dem Projekt mitforschen, ist auch die Jülicherin Katrin Amunts. Als die Neurowissenschaftlerin im Jahr 2003 mit ihrem kanadischen Kollegen Alan Evans begann, 7 404 histologische Schnitte eines menschliches Hirns zu scannen, war völlig unklar, ob man dieses Gehirn jemals dreidimensional am Rechner rekonstruieren kann. Zu jenem Zeitpunkt gab es noch keine technischen Möglichkeiten, die Datenflut zu bewältigen. Doch die Forscher ließen sich nicht entmutigen und machten sich auf den Weg – das BigBrain entstand. Heute setzen Wissenschaftler das 20-Mikrometer-Modell als Referenzgehirn ein – die technischen Voraussetzungen sind längst geschaffen.
Die Forschungskooperation HIBALL geht nun einen Schritt weiter und will ein Hirnmodell mit einer Genauigkeit von einem Mikrometer, also einem Tausendstel Millimeter, entwickeln. Mehrere Petabyte an neurowissenschaftlichen Daten müssen verarbeitet werden – wie genau, ist noch nicht geklärt. Aber Katrin Amunts und ihre Kollegen setzen auch hier wieder auf den technischen Fortschritt. In HIBALL übernehmen deshalb auch erstmals disruptive Verfahren aus der Künstlichen Intelligenz (KI) eine bedeutende Rolle ein.
Katrin Amounts hat im einem Interview die Bedeutung von HIBALL gesprochen sowie das Projekt erklärt. Dieses finden Sie hier.