Das Konsortium aus sechs Partnern hat sich in DeCarTrans zum Ziel gesetzt, ein Verfahren zur Umwandlung von Methanol aus erneuerbaren Quellen in synthetisches Benzin – den Methanol-to-Gasoline (MtG)-Prozess – zu optimieren. Sie wollen innerhalb der Projektlaufzeit zeigen, wie erneuerbare Kraftstoffe im industriellen Maßstab hergestellt und CO2-Emissionen im Verkehrssektor reduziert werden können. Die Partner aus Industrie und Forschung bringen ihre jeweiligen Expertisen ein: Während der Chemieanlagenbauer CAC Engineering an der technologischen Optimierung des Verfahrens arbeitet und die TU Bergakademie Freiberg den erneuerbaren Kraftstoff in einer Großversuchsanlage produziert, sind Coryton (Anbieter für Kraftstoffe) und Lother (Energielieferant) für die Veredelung des Rohbenzins zuständig, damit es den gängigen Standards entspricht. Der Engineering-Dienstleister FEV Deutschland koordiniert das Gesamtprojekt und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.
Das Institut für Elektrochemische Verfahrenstechnik des Forschungszentrums Jülich entwickelt mit seiner Abteilung Chemie der Kraftstoffsynthese ein präzises Reaktormodell, das auf experimentellen Daten basiert. Dieses Modell ist eine detaillierte virtuelle Nachbildung des realen Pilotreaktors von CAC Engineering. Die Forschenden können damit den chemischen Prozess, bei dem Methanol in synthetisches Benzin umgewandelt wird, an Computern simulieren. Auf diese Weise lassen sich variable Faktoren – wie Temperatur, Druck und Durchflussmenge – unter definierten Bedingungen testen, ohne dass mit dem Pilotreaktor reale Versuche durchgeführt werden müssen. Dieses Vorgehen reduziert die Kosten für die technische Umsetzung erheblich. Ziel ist es, die Effizienz des Umwandlungsprozesses zu steigern und damit die Grundlage für eine nachhaltige Kraftstoffproduktion zu schaffen.
Synthetische Kraftstoffe bieten eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Kraftstoffen, die ohne grundlegende Umstellung der bestehenden Infrastruktur für Verbrennungsmotoren eingesetzt werden können. Dies soll einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Emissionen in schwer elektrifizierbaren Bereichen wie dem Schwerlastverkehr zu senken und damit langfristig die Klimaziele zu erreichen.
Das Projekt startete am 1. Januar 2023 und läuft noch bis zum 31. Dezember 2026. Es wird im Rahmen der Förderinitiative „Entwicklung regenerativer Kraftstoffe“ vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMDV) gefördert.
Neben dem Hauptpreis hat das Konsortium die Chance auf den Publikumspreis zum „Innovator des Jahres“. Bis zum 15. November kann die Öffentlichkeit über den Gewinner abstimmen.