Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) hatte im Januar eine Fokusliste mit rund 60 Standorten beschlossen, an denen künftig besonders strukturwandelrelevante Gewerbeflächen entwickelt werden können. Für deren zügige Erschließung und Entwicklung wird es auch ein neues Förderangebot des Landes NRW geben. Die Liste der 60 Gewerbeflächen wurde in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf erarbeitet. Sie umfasst Gewerbegebiete aus dem ganzen Rheinischen Revier.
Auf dem Gebiet des indelands spielen nach Einschätzung des ZRR folgende Flächen eine besondere Rolle im Strukturwandel: Die Transformationsfläche in Aldenhoven/Alsdorf, der Future Mobility Park I, II und III in Aldenhoven, in Eschweiler das Industriedrehkreuz Weisweiler, KW Weisweiler, Zum Hagelkreuz sowie Kinzweiler, Stütgerloch in Langerwehe, in Niederzier/Düren Rurbenden/Talbenden sowie in Niederzier die Tagesanlagen Hambach und schließlich das interkommunale Gewerbegebiet von Jülich / Niederzier / Titz, der Brainergy Park I, II und III auf der Merscher Höhe in Jülich.
Zunächst wird die Zukunftsagentur Rheinisches Revier im Rahmen eines Qualifizierungsverfahrens mit den Kommunen die weitere Entwicklung und die Fördermöglichkeiten diskutieren. „Zusammen mit den Wirtschaftsförderungen werden wir die Entwicklung erster Standorte gezielt vorantreiben und dabei ein Augenmerk auf die besonders betroffenen Kommunen legen“, erklärt Bodo Middeldorf, der Geschäftsführer der Zukunftsagentur Rheinisches Revier. Die meisten indeland-Kommunen sind Anrainer eines Tagebaus und gelten damit als „besonders betroffen“.
Je nach dem Ergebnis dieser Gespräche schließt sich eine Förderung der Gewerbeflächen durch das Land NRW an. Die Förderung wird sich auf die Erschließung, die Planung und teilweise auch den Erwerb einer Gewerbefläche konzentrieren. Daneben will das Land NRW die Kommunen durch eine systematische Ansiedlungswerbung und die Hilfe bei der Bewältigung planerischen Hürden unterstützen.
Gewerbeflächenkonzept indeland
Die indeland GmbH hatte bereits vor einigen Jahren zusammen mit den Städten und Gemeinden ein „Gewerbe- und Industrieflächenkonzept“mit besonderem Fokus auf den Kraftwerksstandort, den Brainergy Park Jülich und den Campus Aldenhoven erarbeitet.
Im „Fachbeitrag indeland zur Neuaufstellung des Regionalplans Köln“ wurden 2018 zudem feste Entwicklungsziele für die Gewerbegebiete der sieben indeland-Kommunen definiert, die noch heute weitgehend unverändert aktuell sind. Mit dem nun angekündigten Förderprogramm der Zukunftsagentur Rheinisches Revier rückt das Erreichen dieser Ziele auch für die sieben indeland-Kommunen in greifbare Nähe.
Die erfolgreichen Ansiedlungen, unter anderem des Kosmetikherstellers Babor und des Logistikunternehmens Hammer im interkommunalen Gewerbegebiet am Kraftwerk Weisweiler, und das Beispiel des boomenden Brainergy Park Jülich zeigt, dass die Entwicklung im indeland bereits auf einem guten Weg ist. Babor hat rund 60 Millionen Euro in den neuen Produktions- und Logistikstandort investiert, der unlängst von Bundeskanzler Olaf Scholz besichtigt wurde.