An der Awo (Arbeiterwohlfahrt) in Jülich entsteht ein ganz besonderes Projekt: Die Vorgärten der Awo werden zu Wildwiesen, die nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch einen wertvollen Rückzugsort für heimische Insekten bieten. Die Idee für diese Wildwiesen stammt von der Vorsitzenden der Awo, Britta Dohmen, und dem Entomologen Domenic Ciuca, die zusammen mit der Bio-Expertin Henrike Körber erste Pläne zur Gestaltung der Wiesen entwickelten.
Henrike Körber arbeitet an der Biologischen Station Düren und ist in das Projekt „Zukunftsdörfer“ eingebunden. Dieses Leaderprojekt berät Menschen bei der Gestaltung von Gärten und der Umwandlung von Grünflächen in naturnahe Flächen. „Es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, wie viel Klimaschutzpotenzial in bepflanzten Grünflächen steckt“, erklärt Henrike Körber. „Solche Flächen speichern Wasser, holen Schadstoffe aus der Luft und tragen dazu bei, die Umgebungstemperatur zu senken. Sie leisten eine Menge für das Klima und sehen dabei auch noch schön aus.“
Das Projekt an der Awo ist ein Pilotprojekt, das die Hoffnung weckt, dass es von anderen übernommen oder als Vorbild für ähnliche Initiativen genutzt wird. Das ökologische und regionale Projekt wird vielfältige Elemente beinhalten. Es sind unter anderem Benjeshecken geplant, die als Lebensräume für Vögel und Insekten dienen. Ein Sandhaufen wird Insekten wie Wildbienen einen idealen Nistplatz bieten, und Steine für Mauerbienen werden ebenfalls bereitgestellt. Weitere Totholzhaufen für Käfer und Stauden aus der Region werden das Areal bereichern. Sogar Tontöpfe für Regenwürmer und Schautafeln sind vorgesehen, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Insekten zu schärfen.