Seit der Gründung der Jülicher Tafel im Jahr 2006 ist die Stadtwerke Jülich GmbH (SWJ) dabei und unterstützt ihre Arbeit. Das sei heute wichtiger denn je. Maria Güldenberg, Vorsitzende der Jülicher Tafel, formuliert die Sorgen des Vereins deutlich. „Die allgemeinen Betriebskosten sind explosionsartig gestiegen, das ist einfach erschreckend“, macht sie deutlich. „Wir kämpfen noch nicht ums Überleben, aber wir kämpfen ums Dableiben.“
Und da sind der Verein und seine Vorsitzende sehr froh, dass die jährliche SWJ-Spende hilft, die hohen Kosten abzufedern. „Die Stadtwerke sind eine planbare und für uns sehr wichtige Größe“, dankt Maria Güldenberg dem SWJ-Geschäftsführer Ulf Kamburg bei der Übergabe des Spendenschecks. Dabei hatte sie doppelten Grund zur Freude, denn die Stadtwerke haben ihren Unterstützungsbetrag verdoppelt.
Hilfe und Anerkennung
„Es ist uns ein großes Anliegen, die wichtige Arbeit der Tafel zu unterstützen. Damit wollen wir den Menschen, die Lebensmittel-Hilfe brauchen, helfen. Wir haben in diesem Jahr ganz bewusst unsere Spende verdoppelt, denn es herrscht eine Ausnahmesituation. Damit wollen wir denjenigen, die es am Notwendigsten brauchen, deutlich machen, dass wir für sie da sind. Aber auch den vielen, ehrenamtlich für die Tafel tätigen Helferinnen und Helfer zeigen, dass wir ihren Einsatz anerkennen“, erläutert Ulf Kamburg die SWJ-Spende.
Jülicher Tafel versorgt rund 1.350 Personen
Die Zahl derer, die die Hilfe der Tafel nutzen, wächst von Jahr zu Jahr. Aktuell werden 456 Bedarfsgemeinschaften mit rund 1350 Personen versorgt. 40 von ihnen sind nicht mehr mobil und werden wöchentlich vom Fahrdienst beliefert. Durch die Flüchtlinge aus der Ukraine und aus anderen Ländern sind weitere Menschen, die Hilfe benötigen, dazu gekommen. „Zeitweise waren es so viele, dass wir mit Wartelisten gearbeitet haben“, erzählt Maria Güldenberg. „Die sind aber jetzt abgearbeitet und wir müssen keinen abweisen.“
Aus Scham nicht melden
In der Corona-Zeit stemmte der Verein die Arbeit mit Unterstützung durch acht junge Menschen im Bundesfreiwilligen-Dienst, kurz „Bufdis“ genannt. Diese Helfer fehlen nun, da der Dienst geendet hat – und neue Ehrenamtliche zu finden, sei sehr schwierig. Aber noch etwas bereitet Maria Güldenberg Sorgen: die Zahl derer, die Hilfe nötig hätten, sich aber nicht bei ihr melden. „Viele schämen sich, uns zu fragen“, berichtet die Vorsitzende. „Dabei kann jeder in eine finanziell angespannte Situation kommen. Wir sind doch für alle da, die Unterstützung brauchen“, macht sie deutlich. „Einfach bei uns melden. Wir helfen gern. Gemeinsam sind wir stark.“