Der gelungene Eingangsbereich zum Kulturbahnhof, der Treppenaufgang mit der kleinen Terrasse, das ist das Herausragende im Rückblick 2018, sagt KuBa-Geschäftsführer Cornel Cremer. „Es ist für mich auch ein Signal, das die Stadt Jülich sendet: Wir stehen hinter dem Kulturbahnhof, wir wollen das Haus erhalten und für die Zukunft aufstellen.“ Die großen Baustellen seien damit abgearbeitet. Gemeint sind damit die in den vergangenen Jahren vollzogenen Sanierungen des Daches – das war die erste Maßnahme – es folgten Toiletten, die Erneuerung der Fenster im Veranstaltungsbereich. Was noch fehlt sind die Fenster am „Verwaltungstrakt“, die im Jahresbericht noch einmal aufgeführt sind. Wichtig ist dies vor allem wegen der steigenden Energiekosten, die der Verein Kultur im Bahnhof eigenständig erwirtschaften muss. Diese Maßnahme, so Cremer, wird allerdings seines Wissens nach im Haushalt eingestellt und damit vorgesehen. „Ich finde, wir sind prima aufgestellt – ich betone auch immer wieder, dass ich zufrieden bin mit der Zusammenarbeit.“
Ende des Jahres muss der Vertrag zwischen dem Verein Kultur im Bahnhof (KiB) als Betreiber und der Stadt Jülich als Eignerin um weitere fünf Jahre verlängert werden. Dem können der KiB und Cornel Cremer gelassen entgegen sehen – ganz anders als in den Anfangsjahren. Bereits im Juni sind hier die Eckpunkte zwischen den Partnern überarbeitet und festgelegt worden.
Schließlich ist der Kulturbahnhof als soziokulturelles Zentrum für alle Generationen ein Erfolgsmodell und nicht mehr aus der Jülicher „Szene“ wegzudenken. Die Besucherzahlen sind stabil und mit den üblichen Jahresschwankungen statistisch nachzuweisen.
Nachdem 2018 die Zahl der Kinobesucher eher geringer ausfiel, zeichnet sich in diesem Jahr ein Rekord ab: „Das liegt auch an den Filmen, die auf dem Markt sind“, erklärt Cremer, denn nicht alle Filme „mobilisieren“ die Jülicher zum Gang in den Kulturbahnhof. Schon heute ist aber klar, dass das Open-Air-Kino im Brückenkopf-Park absolute Spitzenzahlen verzeichnet und damit das Rekordjahr 2018 noch einmal toppt: 1500 Besucher kamen zu den Filmvorführung in den Rosengarten; über 400 mehr als im Vorjahr und das, obwohl ein Film weniger gezeigt wurde. Cornel Cremer glaubt, dass die Menschen auch der neue Aufführungsort lockte und letztlich überzeugt hat, denn, so seine Begründung: „Das Zelt ist geschützter, nicht so windig, es gibt einen vernünftigen Boden, es ist heimelig und trotzdem hat man den Blick ins Grüne.“
Die „Kneipe“ ist inzwischen gern gebuchte „Location“ für private Feiern. Die Nachfrage zeigt, wie gesucht Veranstaltungsorte wie diese seien. Die privaten Vermietungen erwirtschaften das, was früher der Kneipenbetrieb in die Kasse brachte – nur viel planbarer, sagt der Chef schmunzelnd. Und, betont Cremer, eigene Veranstaltungen hätten immer Vorrang.
„Aktuell“, gibt Cornel Cremer einen Ausblick, „arbeiten wir am Außenbereich als Veranstaltungs- und Versammlungsfläche.“ Gemeint ist nicht der Biergarten der Kneipe, sondern das ehemalige Fußballfeld des Jugendheims, auf dem beispielsweise Genussbahnhof und Schüttelfest stattfinden. Bislang werden hierfür Sondergenehmigungen erteilt. Ziel ist es, eine grundsätzliche Erlaubnis zu erwirken. Schließlich steht im kommenden Jahr mit der Fußball-Europameisterschaft das nächste Public Viewing an. Gerne würde der KuBa-Geschäftsführer auch wieder Open-Air-Konzerte stattfinden lassen.
Ein Punkt, der nicht im Jahresbericht vorkommt, der aber Cornel Cremer besonders wichtig ist, ist: Im zehnten Jahr steht ihm Jenny Lorbach im Kulturbahnhof zur Seite. „Ich finde wir haben uns als Superteam gemausert.“ Obwohl sie den familiären Lebensmittelpunkt in Stolberg habe, sei sie inzwischen Jülicherin. „Jenny ist nicht nur Kneipenleitung. Ich sehe sie als Eventmanagerin, als Kulturmanagerin, als Veranstaltungsmanagerin, auch als Gesicht des KuBa.“