„Corona lässt manches länger dauern“, sagt der Vorsitzende des Vereins Stadtmarketing Jülich. Im Stadtgespräch – im Dezember 2019 mehrere Vertreter von Jülicher Firmen und Institutionen über ihre Zukunftsperspektive bis 2030 diskutiert. Ein Problem sahen alle gleich: Die Aufgabe, qualifiziertes Personal für den Standort zu bekommen. Für die Fachhochschule war angesichts sinkender Abiturientenzahlen vordringlich, ausreichend Studenten für Jülich zu interessieren. Darin waren sich Forschungseinrichtungen und Krankenhaus, Stadtwerke und Handwerksbetrieb einig.
Das Instrument Stadtmarketing könne dabei insofern flankieren eingreifen, erklärt der Vereinsvorsitzende, in dem die Vorteile Jülichs als Wohnort und als Arbeitsstätte so konzentriert dargestellt werden, wie es Arbeits- oder Ausbildungssuchende bräuchten. Dabei seien die Interessen sicher sehr unterschiedlich zwischen einem Absolventen einer Schule und einem Akademiker, zwischen einem Single oder jemandem mit Familie.
Für alle habe Jülich viel zu bieten, im kulturellen und gesellschaftlichen Leben, im vielfältigen Sportangebot oder durch die hier gepflegte Toleranz, mit der sich die Angehörigen von weit über 100 Nationen begegnen.
Aus diesen Beobachtungen reifte im Verein Stadtmarketing Jülich das Projekt, mit den Arbeitgeber-Mitgliedern gemeinsam deren Sichtweise und die Anforderungen an die Aufarbeitung solcher Informationen zu diskutieren. Nach verhaltenem Start – Corona bremste jegliche Treffen in Präsenz aus – trafen sich Vertreter von einem Dutzend Arbeitgebern in mehreren Videokonferenzen. Bei einem Workshop unter Leitung von Dennis Hackhausen von der Jülicher Werbeagentur La Mechky Plus, wurden die Erwartungen verdeutlicht und hochgeschraubt: Unterschiedliche Zielgruppen in Alter und Lebensphase müssen mit unterschiedlichen Informationen angesprochen werden – und die Konkurrenz schläft nicht: Auch andere Kommunen und Arbeitgeber stellen ihre Vorteile in gezielten Werbeaktionen modern und ansprechend dar.
In der Nachbearbeitung dieses Workshops hat der Arbeitskreis des Vereins die Auftragsvergabe an eine Werbeagentur weiter konkretisiert und neun Mitglieder haben die Bereitschaft erklärt, mit einer Anschubfinanzierung das Projekt zu starten. Weil es einer dauerhaften und kommerziellen Basis bedarf, wurde beschlossen, die Realisierung des Projektes mit dem Arbeitstitel „Arbeitnehmer für Jülichs Arbeitsgeber!“ der Werbeagentur La Mechky Plus anzuvertrauen. Der Verein Stadtmarketing Jülich, der das Projekt bis hierhin entwickelt hat, bleibt der Idee als Sponsor und Ansprechpartner verbunden.
Ein erster öffentlicher Auftritt wird für den Sommer geplant. Damit das Projekt auf möglichst vielen Füßen und einer breiten finanziellen Basis angelegt werden kann, können sich gerne weitere Arbeitgeber melden: Ansprechpartner ist nun Dennis Hackhausen, Agentur La Mechky Plus in Jülich.