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Mit Blaulicht fürs gute Gefühl

Ein Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn vor dem Kindergarten? Was üblicherweise ungute Gefühle bei allen Beteiligten auslöst, sorgt zwar auch an diesem Morgen für eine Menge Aufregung – allerdings von der guten Sorte.

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Die Malteser besuchten die Kita "Kleine Strolche". Foto: Britta Sylvester
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Die etwa zehn Vorschulkinder der evangelischen KiTa „Kleine Strolche“ jedenfalls hält es vor Begeisterung kaum auf der langen Sitzbank, schließlich wissen sie genau, dass draußen vor der Tür der Rettungswagen (RTW) steht. Doch zuerst gibt es eine kurze theoretische Einführung. Heinz-Jakob Schmitz und seine Kollegin Tamara Scheidweiler vom Malteser Hilfsdienst erklären den Jungen und Mädchen, was ein Notfall ist, warum man auf keinen Fall die Finger oder gar ein Messer in den laufenden Toaster stecken sollte und wozu ein Blutdruckmessgerät nütze ist.

Bei dem Stichwort werden einige Kinder hellhörig: „So ein Gerät hat meine Oma auch Zuhause!“ Überhaupt kennen sich die Fünf- bis Sechsjährigen erstaunlich gut aus. Kein Wunder, wie Erzieherin Birgit Köhl berichtet, schließlich werden die Themen „Erste Hilfe“, Polizei, oder Feuerwehr im Laufe des Kindergartenjahres immer wieder angesprochen.
Dass sie die 112 und nicht die 110 wählen müssen, wenn sie einen Krankenwagen brauchen, wissen alle Kinder wie aus der Pistole geschossen. Dass man „keinen Blödsinn“ mit der Notrufnummer machen darf, gibt Schmitz ihnen noch schnell mit auf den Weg.

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Warum die Streifen an der Dienstkleidung der Rettungsdienstler so hell leuchten, wird noch ausführlich besprochen, aber dann ist endgültig kein Halten mehr. Die Kinder wollen den Rettungswagen genau unter die Lupe nehmen. Heinz-Jakob Schmitz öffnet die Türen und lässt die Trage herausfahren. Natürlich möchte jedes Kind einmal den Notfall mimen und dort Platz nehmen. Die große Tasche voller Medikamente, Verbandsmaterial und medizinischem Gerät wird genauestens inspiziert. Mit Tamara Scheidweilers Unterstützung darf die KiTa-Gruppe dann sogar noch die eigenen Herztöne abhören. Der Höhepunkt der Rettungswagen-Besichtigung aus Kindersicht ist aber ganz klar der Moment, als Hans-Jakob Schmitz Blaulicht und Sirene startet. Interessante Information am Rande: Wer immer dachte, dafür gäbe es einen Knopf, liegt falsch. Martinshorn und Blaulicht werden per Fußpedal bedient.

Für das Tüpfelchen auf dem I öffnen die beiden Sanitäter dann auch das Führerhaus. Spätestens in diesem Moment ist klar: Ziel erreicht. Denn Sinn und Zweck des Besuchs im Kindergarten ist es, den Kindern die Angst vor Rettungswagen, Hilfskräften und Notfallmedizinern zu nehmen. „Es fährt immer jemand mit, man braucht nie Angst zu haben“, betont Schmitz noch einmal nachdrücklich sein Anliegen den Kleinen gegenüber. Schließlich könne es immer mal sein, dass jemand einen Rettungswagen bräuchte und da wäre zusätzliche Angst vor dem Unbekannten sicher nicht förderlich, ist Schmitz überzeugt. Deshalb sein Angebot: „Wir kommen gerne kostenlos in jeden Kindergarten, dafür sind wir auch da.“

Die Jülicher Malteser sind per Email über [email protected] oder telefonisch unter der Nummer 02461 / 9163636 erreichbar.

Fotos: Britta Sylvester

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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