Wat is denn ene Schanzeremmele? Diese Frage muss man als erstes stellen. Heimatforscher Josef Rahier hat 1972 dazu in seinem Wörterverzeichnis des Jülicher Dialekts erläutert, dass es sich dabei um Holzarbeiter, die sich mit Schanzenanfertigung befassen – eine Art von Besen und Reisigbündel. Heute noch nennt man die Einwohner von Stetternich „Schanzeremmele“, weil sie vor dem ersten Weltkrieg allwöchentlich mit Fuhren Reisigholz zum Feuermachen in die Stadt kamen. Folgerichtig hat sich auch die ortsansässige Karnevalsgesellschaft dazu namentlich bekannt.
Das genaue Gründungsdatum der KG Schanzeremmele ist nicht mehr festzustellen. Sicher ist jedoch, dass die Gesellschaft erstmals 1948 in Stetternich an den Karnevalstagen zu Veranstaltungen einlud, um satzungsgemäß „an die Öffentlichkeit zu treten und den Griesgram an diesen Tagen zu beseitigen und mit allen Dorfvereinen kameradschaftlich zu arbeiten“. Die erste offizielle Vereinsfahne ist 1951 von den Frauen der Gesellschaftsmitglieder gestiftet worden – dennoch hat auch bei dieser KG bis zum heutigen Tag die Damenwelt keinen Zutritt zu den närrischen Ämtern. Umso ehrenwerter, dass in der Jubiläumssession ein Damendreigestirn das Ruder des Narrenschiffs übernommen hat. Es wurde beim Festkommers im November 2024 groß gefeiert.
Heute haben sich die „Schanzeremmele“ breit aufgestellt: Neben Geselligkeit für die Gesellschaft, Sitzungskarneval und jeckem Treiben gehören das „Oktoberfest“ und der „Dirndl Dance“ zu festen Terminen im Jahreskalender.
Hoch her ging es beim Festkommers.
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