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Jülicher Gesellschaft plant neuen Preis

"Der Kampf gegen Antisemitismus und Stärkung der Freiheit durch Zivilcourage bleiben leider aktuell", schreibt Heinz Spelthahn, der bei der jüngsten Mitgliederversammlung der Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz e. V. im Amt des Vorsitzenden bestätigt wurde.

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Jülicher Gesellschaft für Toleranz | Foto: Stadtarchiv Jülich
Wir dürfen nicht vergessen | Foto: Stadtarchiv Jülich
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Bei der Mitgliederversammlung wurde der Vorstand der Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen und für die Toleranz e. V. neu gewählt. Dr. Walter Liedgens trat nicht mehr als stellvertretender Vorsitzender an, sein Nachfolger wurde Timo Ohrndorf. Neuer Schatzmeister wurde Hans Gerd Linneweber, sein Vorgänger Dr. Paul Liedgens gehört dem Vorstand künftig als Beisitzer an. Wiedergewählt wurden Gabriele Spelthahn als Schriftführerin und Heinz Spelthahn als Vorsitzender.

Der Schwerpunkt der künftigen Arbeit soll mehr noch als bislang Lehrer, Schüler und Schulen zu animieren, sich mit der „Machtergreifung“ am 30. Januar 1933 und dem rasenden Umbau der Demokratie zu einer Diktatur und auch über die Konsequenzen vor Ort auseinander zu setzen. Dafür soll ein Preis für die beste Arbeit eines Jahres an einer Schule des Nordkreises Düren sein. „Rassismus, Antisemitismus und der fehlende Respekt vor der abweichenden Meinung kennzeichnen die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskussionen in Deutschland, aber auch in andren Ländern“, sagt Heinz Spelthahn. Die Region Aachen sei da keine Insel der Glückseligen: Im ersten Halbjahr 2022 seien etliche rechtsextremistisch motivierte Straftaten angezeigt worden, trugt Spelthahn vor.

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Der nächste Termin, zu dem der Verein einlädt, ist der 9. November. Die Veranstaltung zum Gedenken an die Verbrechen der Nazi-Diktatur findet um 18.30 an der Plakette zur Erinnerung an die Synagogen in Jülich in der Straße „An der Synagoge“ statt. Von dort wird schweigend mit Lichtern zum Mahnmal auf dem Propst-Bechte-Platz gezogen. Thematischer Schwerpunkt ist mit Blick auf den Anschlag 2019 gegen die Synagoge in Halle der wiedererwachende Antisemitismus in Deutschland. Die Veranstaltung zum Welt-Holocausttag werde am 26. Januar 2023 stattfinden. Traditionell vergibt die Jülicher Gesellschaft zu diesem Anlass den Preis für Zivilcourage. Details hierzu sollen noch bekannt gegeben werden.

Bei der Sitzung wurde auch der sechs Preisträger für Zivilcourage gedacht, die in den letzten drei Jahren verstorben sind: Wolfgang Clement, Marijke Barkhoff, Hanni Lévy, Dr. Jöcken, Gabriel Bach und erst kürzlich Heinz-August Schüssler. Letzteren würdigte Heinz Spelthahn als einen großzügigen Menschen, der dennoch klare Wertvorstellungen stets eingehalten habe. Das Jülicher Mahnmal auf dem Propst-Bechte-Platz für die ermordeten Juden des Nordkreises verdanke ihm buchstäblich sein Fundament. Er werde sehr fehlen.


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