Start Nachrichten Brauchtum Gelungen, bunt und mit Botschaft

Gelungen, bunt und mit Botschaft

Um Punkt 17.45 Uhr zogen Senatspräsident Jürgen AC Kreuzer und Präsident Tom Beys samt Elferrat auf die Bühne des in diesem Jahr vergrößerten Festzeltes am Sandweg.

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Foto: Claudia Flucht
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Mit ihnen marschierte die Stadtgarde „Oecher Penn“ ein, füllte die Bühne bis auf den letzten Platz und setzte zum dritten Mal ein beeindruckendes optisches Bild an den Anfang der Großen Kostümsitzung. Aachens älteste und größte Karnevalsgesellschaft hatte eine große Abordnung der Kommandantur, der Fähnriche und Soldaten sowie des Spielmanns- und Musikzuges mitgebracht. Leider war die Marketenderin erkrankt, dennoch schaffte es die Stadtgarde, tänzerisch und musikalisch einen gelungenen Auftakt für die Sitzung zu setzen.

Präsident Tom Beys begrüßte inmitten seines gut gelaunten Elferrats die bunt kostümierten Jecken, unter ihnen auch Freunde und SenatorInnen aus Politik und Karneval, und kündigte den ersten Redebeitrag des Abends an. „Dä Nubbel“ alias Mike Hehn zog Dudelsack spielend auf die Bühne und hatte keine Mühe, die Jecken mit seinen feinsinnigen und manchmal auch scharfzüngigen Erzählungen zum Zuhören zu bewegen. Kein einziges Mal musste er sein „Schweige-Einhorn“ bemühen. Er freute sich sichtlich, dass man in Güsten nicht nur Kölsch trinkt, sondern auch Kölsch versteht und vor allem zuhört!
Jörg Runge war als „Tuppes vom Land“ zum ersten Mal in Güsten und im Ring zu Gast und brachte mit seiner Reimrede das Publikum zum Schmunzeln und Lachen, aber auch zum Mit- und Nachdenken.

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Dritter Redner des Abends war Guido Cantz, der in dieser Session sein 33-jähriges Bühnenjubiläum feiert und in seiner Rede das Thema Politik nicht aussparte. Donald Trump bekam sein Fett weg ebenso wie die Ampel-Politiker und Kanzlerkandidaten. Einen Schlagzeilenwunsch hatte er auch: „Ich möchte lesen ‚Kanzler Cantz kann’s.“ Und er platzierte noch eine wichtige Botschaft: „Wir sind in Deutschland ein Rechtsstaat und kein rechter Staat.“ In seiner Zugabe ließ er die Jecken teilhaben an seinen zahlreichen Begegnungen in 33 Jahren. Die Sitzungskapelle „Thomas Arens Combo“ unter Leitung von Alexander Vogtmann musste bei den Redebeiträgen so manchen Tusch spielen und schaffte es immer wieder gekonnt, passende Lieder einzuspielen. Dadurch war sie ein weiteres Highlight des Abends.

Dass die Festzeltbesucher nicht nur aufmerksame Zuhörer sind, sondern auch textsicher und musikalisch zu begeistern, davon konnten sich die Musikgruppen und Bands des Abends überzeugen, die nicht nur auf der Bühne Stimmung verbreiteten, sondern auch gerne das Bad in der Menge suchten.
Cat Ballou begeisterten durch einen schönen Mix aus alten und neuen Liedern. Sie feierten mit „Hück steiht de Welt still“ die besonderen Momente und stellten den Abend unter einen „Guten Stern“. Auch wenn ihre Zugabe „Lass uns nicht geh’n“ hieß, so musste das Publikum doch genau dies leider tun.
Auch „Mir sin jeck“ und „Scharmöör“ rockten das Festzelt und sorgten dafür, dass die Stühle leer blieben und kräftig getanzt und gesungen wurde. Beide Bands platzierten sich zwischendurch abseits der Bühne auf Tuchfühlung mit der Jeckenschar.
Auch Präsident Tom Beys und sein Elferrat genossen sichtlich die Sitzung und sorgten mit Schunkeleinlagen, rot-blauen Pompoms und Leuchtstäben für Stimmung im Background der Bühne.

Die Rot-Weißen Funken hatten zur Großen Kostümsitzung die Funky Vibes mitgebracht, die in roten und schwarzen Kostümen ihren Tanz „Corrida de Torros“ präsentierten und spanisches Flair verbreiteten.

Die Gesellschaft KG Schnapskännchen Güsten 1936 e.V. nutzte schließlich die Kostümsitzung für einen ganz bedeutenden Programmpunkt, damit ihm möglichst viele Freunde und Förderer beiwohnen konnten.
Nachdem die KG im letzten Jahr jeckes 8×11-Jubiläum gefeiert hatte, sollte das Präsidentenamt nun eine ganz neue und besondere Strahlkraft erhalten. Bei Goldschmiedemeister Ingo Telkmann wurde eine neue Präsidentenkette in Auftrag gegeben, auf der alle Präsidenten seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 1936 verewigt sind. Sie wurde nun in der Sitzung feierlich zu den Klängen der Thomas Arens Combo auf die Bühne gebracht, von Senatspräsident Jürgen AC Kreuzer im Beisein des Künstlers vorgestellt und Präsident Tom Beys als erstem Träger umgehängt. Das Publikum zeigte sich sichtlich bewegt, diesem besonderen Akt beizuwohnen.

Die StattGarde Colonia Ahoj stellte die zweite Belastungsprobe des Abends für die Bühne dar und begeisterte mit ihrer Bordkapelle und dem Shanty-Chor. Anschließend musste auf der Bühne Platz gemacht werden für das Tanzkorps. Die flotten Tänzer entledigten sich im Laufe ihrer abwechslungsreichen und akrobatischen Tanzdarbietung ihrer Schutzwesten und sorgten im leichten Matrosenoutfit für ausgelassene Stimmung.
Sie nutzten ebenso wie die Redner ihren Auftritt für einen Appell für Respekt, für Vielfalt und gegen Rechts sowie für einen Aufruf, trotz laufender Session wählen zu gehen. Dies tat der Stimmung keinen Abbruch, im Gegenteil: Das Publikum signalisierte breite Zustimmung.

Die Swinging Funfares waren aus Düsseldorf angereist und hatten eigene Songs und ein Repertoire an bekannten Stücken im Gepäck. Die Sängerinnen und Sänger brachten die Sitzungsgäste, begleitet von Trompeten, Posaunen und Saxofon zum Singen, Tanzen und Schunkeln. Eigentlich hatten sie das Finale bestreiten sollen, doch überließen die Funky Steps ihnen vorab die Bühne.
So endet die Große Kostümsitzung stimmungsvoll mit einem zweiten Tanz der Rot-weißen Funken, bevor Präsident Tom Beys den Abend beschloss und mit dem Elferrat auszog. Die Jecken, denen es noch zu früh war nach Hause zu gehen, haben im Vorzelt weiter tanzend, schunkelnd und singend den Abend karnevalistisch ausklingen lassen.


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