Ausgezeichnet wurden wie in jedem Jahr die Jugendlichen, die im Rahmen ihrer Konfirmationsvorbereitung den Gedenktag zur Pogromnacht am 9. November des Vorjahres mit vorbereitet hatten. Pfarrer Charles Cervigne brachte so die größte Gruppe aus Aldenhoven in die Apsis der Schlosskapelle. Die Gestaltung der Gedenkfeier in Müntz ist durch das Titzer Jugendparlament mit Jugendbetreuerin Francesca Coianiz vorbereitet worden. Auch hierfür gab es den Preis für Zivilcourage.
Ein besonderes Augenmerk verdienen die Viertklässler der GGS Linnich. Sie dürften in einer langen Reihe sicher die jüngsten Geehrten sein. Sie haben mit Lehrerin Marianne Coers die Gedenkveranstaltung in Linnich vorbereitet und zwar unter der altersgemäßen Beschäftigung mit der Frage „Wer gehört dazu?“
Tief eingestiegen sind auch die Schülerinnen des Mädchengymnasiums Jülich. Die 8a schrieb unter Federführung ihrer Lehrerin Bernadette Mauro „Briefe an Anne Frank: Ein Mädchen in Not, Bedrückung und Lebensgefahr“. Sicher emotional bewegend, sich mit der persönlichen Verfolgung und dem Verlust von Freiheit und Leben intensiv auseinander zu setzen.
Intensiv mit der jüdischen Kultur beschäftigt haben sich außerhalb jeden Unterrichts Marco Maria Emunds, Vorstandsmitglied der Jülicher Gesellschaft und Religionslehrer, und Kollegin Kirsten Jansen mit vier Schülerinnen und zwei Schülern des Gymnasiums Haus Overbach: Geschichte, Kultur – und hier auch Essenskultur – sowie die persönliche Begegnung mit Menschen jüdischen Glaubens gehörten zum Projektinhalt, der übrigens auch von der Jülicher Gesellschaft gefördert wurde. Eine kleine Broschüre ist als bleibende Erinnerung dazu von den Teilnehmern entwickelt worden.
Den zweiten Sonderpreis erhielt die Sekundarschule Jülich mit Schulseelsorger Ralf Loevenich für ihre Gestaltung der Gedenkfeier „An der Synagoge“ und am Mahnmal. Die Begründung verlas Gabriele Spelthahn: „Ihr habt Euch mit dem Unfassbaren auseinander gesetzt und über den Abend hinaus Menschen bewegt.“
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