„Bei rohen Eiern ist die Herkunftsangabe verpflichtend, bei Ostereiern leider nicht, weil sie wegen des Kochens und Färbens zu den verarbeiteten Lebensmitteln zählen“, sagt Jürgen Plinz, Vorsitzender des Tierschutzvereins für den Kreis Düren. Verbraucher würden somit bei ihrer Kaufentscheidung meistens im Dunkeln tappen, genau wie bei vielen Fertigprodukten die Ei enthielten, wie zum Beispiel Nudeln, Gebäck oder Eierlikör.
Der größte Teil der in Supermärkten erhältlichen bunten Eier, stamme laut des Vereins ebenso wie die Frischeier aus der Bodenhaltung. Eine Haltungsform, die für Plinz nicht tiergerecht ist: „Die Hennen leben zu tausenden in riesigen Hallen, neun Tiere müssen sich einen Quadratmeter teilen. Auslauf ins Freie gibt es nicht“, sagt der Tierschützer. Mit abnehmender Legeleistung würden die auf Hochleistung gezüchteten Tiere im Alter von knapp anderthalb Jahren aussortiert und geschlachtet, obwohl ihre Lebenserwartung bei 10-15 Jahren liege.
Problematisch sei neben den negativen gesundheitlichen Folgen der Hochleistungszucht auch der frühzeitige Tod, verursacht durch die stressvolle Enge. Darüber hinaus führe das praktizierte, tierschutz- und rechtswidrige “Kopfüber-Fangen” beim Ausstallen der Hennen vielfach zu erheblichen Verletzungen. Die männlichen Nachkommen der Legehennen seien wirtschaftlich wertlos, da sie weder Eier legen noch wie Masthühner viel Fleisch ansetzen. Sie würden in der Regel bereits als Embryo im Ei vernichtet.
Der Tierschutzverein empfiehlt daher, nur bunte Eier mit freiwilliger Herkunftsangabe, mindestens aus der Freilandhaltung (Ziffer „1“) oder Biohaltung (Ziffer „0“) zu kaufen. Die bessere Wahl seien Eier von sogenannten Zweinutzungshühnern, die in Biomärkten angeboten würden. „Zweinutzungshühner werden für die Eier- und für die Fleischproduktion gehalten. Sie sind gesünder und robuster, weil sie gemäßigtere Leistungen erbringen“, erklärt Jürgen Plinz und „das Problem eines wirtschaftlich wertlosen Geschlechts gibt es hier nicht“. Auch festliche vegane Leckereien seien eine tierfreundliche, von ihm selbst absolut bevorzugte Alternative zum klassischen Osterei, so Plinz.